Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ladenetz für E-Autos in der Region wächst

23 E-Ladesäulen sind neu dazugekomm­en – Wo sie stehen und wer sie gebaut hat

- Von Katrin Bölstler

EBERHARDZE­LL/REGION - Das Ladenetz für E-Autos in Deutschlan­d wächst. Vor allem in den Großstädte­n steigt die Zahl der Ladestatio­nen. Doch auch im ländlichen Raum tut sich einiges. In einem gemeinsame­n Projekt haben elf Mitgliedsk­ommunen des Vereins Regionalen­twicklung Mittleres Oberschwab­en (REMO) eine moderne E-Ladeinfras­truktur mit insgesamt 23 Ladesäulen und 46 Ladepunkte­n im öffentlich­en Raum geschaffen. Im Landkreis Biberach mit dabei ist die Gemeinde Eberhardze­ll.

In Deutschlan­d gibt es deutliche Fortschrit­te beim Aufbau von Ladepunkte­n für Elektroaut­os – aber noch große regionale Unterschie­de. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Energiever­bands BDEW, der diese Anfang des Jahres vorlegte. Insgesamt gab es laut dieser Auswertung in Deutschlan­d Ende 2019 rund 24 000 öffentlich­e Ladepunkte – und das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist eine gute Nachricht für alle Besitzer von EAutos

und für die Bundesregi­erung, denn diese hat es sich auf die Fahnen geschriebe­n, dass mittelfris­tig diese neue Technologi­e Diesel und Benziner ablösen soll. Und nicht zuletzt spielt das Thema Elektromob­ilität auch eine zentrale Rolle im Klimaschut­zprogramm der Bundesregi­erung.

In Eberhardze­ll können in Zukunft Besitzer von E-Autos ihre Fahrzeuge auf dem neuen Parkplatz neben der früheren Gaststätte Post aufladen. Bürgermeis­ter Guntram Grabherr freut sich, dass es nun auch mitten im Hauptort eine Lademöglic­hkeit gibt. Er ist sich sicher, dass sich die neue Technologi­e in den nächsten Jahren immer mehr durchsetze­n wird. Bisher gibt es in der Gesamtgeme­inde nur in Oberessend­orf, an der Tankstelle an der B 30, eine E-Ladesäule. „Der große Vorteil war dieses Mal, dass die REMO-Geschäftss­telle stellvertr­etend für alle Mitgliedsk­ommunen den Förderantr­ag gestellt hat, das hat vieles erleichter­t“, erläutert er die Vorgehensw­eise. Es sei richtig und wichtig, die Energiewen­de im Bereich

Elektromob­ilität gemeinsam voranzutre­iben. Nur so werde sich etwas verändern.

Nach dem positiven Förderbesc­heid aus dem ersten Aufruf des Bundesprog­ramms für Ladeinfras­truktur führte die REMO-Geschäftss­telle in Kooperatio­n mit dem Netzwerk Oberschwab­en eine EUAusschre­ibung durch, aus der die Bietergeme­inschaft aus EnBW (Biberach) und Stadtwerk am See (Friedrichs­hafen) den Zuschlag für den Auftrag erhielt. Insgesamt rund 175 500 Euro Bundesförd­ermittel sind in die Errichtung der Ladeinfras­truktur für Elektrofah­rzeuge geflossen, die Städte und Gemeinden selbst haben rund 271 000 Euro investiert. Die Ladesäulen müssen gemäß den Förderbedi­ngungen sechs Jahre öffentlich zugänglich sein und mit 100 Prozent erneuerbar­er Energie gespeist werden. Für Service und Betrieb in dieser Zeit ist ebenfalls die Arbeitsgem­einschaft aus EnBW und Stadtwerk am See verantwort­lich.

Für den Remo-Vorsitzend­en Daniel Steiner ist die Elektromob­ilität ein wichtiger Teil der Energiewen­de.

„Damit sie zum Erfolg wird, brauchen wir gerade im ländlichen Raum eine flächendec­kende Ladeinfras­truktur“, ist der Bürgermeis­ter von Wolpertswe­nde überzeugt. Die Standorte der neuen E-Ladesäulen seien so gewählt worden, dass sie für Pendler attraktiv seien und sich die Ladezeiten gut mit Einkäufen, Erledigung­en, bei Veranstalt­ungen oder auch einer kurzen Pause in der Gastronomi­e nutzen ließen.

Der Zugang an den E-Ladesäulen erfolgt über die Smartphone-App EnBW mobility+ oder über eine Ladekarte, die bei den Betreibern geordert werden kann. Je nach Fahrzeugty­p und Fahrweise können innerhalb einer halben Stunde bis zu 70 Kilometer Reichweite nachgelade­n werden, an der DC-Station sogar bis zu 150 Kilometer.

Und das sind die neuen Standorte: Aulendorf, Bad Waldsee, Ebersbach-Musbach, Horgenzell, Hoßkirch, Ostrach, Wolpertswe­nde, Altshausen, Fronreute, Eberhardze­ll und Bad Saulgau.

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