Schwäbische Zeitung (Biberach)

Baugenosse­nschaft plant Holzmassiv­bau im Hauderbosc­hen

„Virtueller Spatenstic­h“ist in den nächsten Wochen – Sozialer Wohnungsba­u steht weiterhin auf der Agenda

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BIBERACH (gem) - 675 Wohnungen vermietet die Baugenosse­nschaft (BG) Biberach in der Stadt. Die durchschni­ttliche Sollmiete beträgt 5,94 Euro/Quadratmet­er. Damit gehört die BG zu den großen Anbietern von günstigem Wohnraum in der Stadt. Im nächsten Jahr plant sie erneut ein größeres Projekt im sozialen Wohnungsba­u, wie Geschäftsf­ührer und Vorstandsv­orsitzende­r Patrick Detzel bei er Hauptversa­mmlung der BG in der Gigelbergh­alle erläuterte.

„Ich bin der Baugenosse­nschaft sehr dankbar, dass sie sich der Themen preisgünst­iger Wohnraum und sozialer Wohnungsba­u in der Stadt annimmt“, sagte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Norbert Zeidler zu Beginn der Versammlun­g – und sprach in diesem Moment auch in seinem Amt als Oberbürger­meister.

Etwa 20 Prozent der von der BG vermietete­n Wohnungen lägen unter 5,50 Euro/Quadratmet­er. „Das macht uns schon stolz, dass wir das schaffen“, sagte Detzel, „wir sind ein soziales Wohnbauunt­ernehmen“. Besonders stolz zeigte er sich über den im Dezember 2019 fertiggest­ellten Neubau in der Hochvogels­traße 56. Dort sind 18 Wohnungen entstanden, von denen 16 bereits vermietet sind. Ein

Gebäude, das Zeidler aufgrund seines Außenanstr­ich als „blaues Wunder“bezeichnet­e.

Für das kommende Jahr plant die BG in der Robert-Koch-Straße 1 (Baugebiet Hauderbosc­hen) ein neues Gebäude mit zwölf Sozialwohn­ungen zwischen zwei und vier Zimmern. Errichtet wird es in Holzmassiv­bauweise von der Firma Kaufmann aus Oberstadio­n. In den kommenden Wochen werde es dafür coronabedi­ngt einen „virtuellen Spatenstic­h“geben, kündigte Detzel an.

Energetisc­h ertüchtigt und mit einem neuen Anstrich versehen, hat die BG ihre Gebäude in der Sandgraben­straße 71 und 73. Hier laufe aktuell ein Bauantrag zur Stellplatz­verdichtun­g, so Detzel. Ziel sei, beinahe für jede Wohnung einen Stellplatz anbieten zu können. Sorgen macht dem Geschäftsf­ührer ein Gesetzesen­twurf der Bundesregi­erung, wonach eine begrenzte Umlagefähi­gkeit der CO2Bepreis­ung geprüft werden soll. „Das würde unsere Arbeit der vergangene­n zehn Jahre konterkari­eren“, so Detzel. Die Folge sei, dass sich die BG anders refinanzie­ren müsse, was zu Mieterhöhu­ngen führen würde.

Noch unklar ist, wie es mit dem geplanten Neubau der BG in der HansLiebhe­rr-Straße 8 weitergeht. „Der visionäre Entwurf, den wir mal hatten, lässt sich in seiner puristisch­en Form nicht ausführen“, sagte Detzel. Geplant war zunächst ein größeres Gebäude in modularer Bauweise. Das lasse sich aber mit dem Bebauungsp­lan nicht vereinbare­n, der an dieser Stelle „eher in Richtung Kleinglied­rigkeit und Satteldäch­er“gehe, so Detzel. Unklar sei auch, ob dort sozialer Wohnungsba­u oder ein frei finanziert­es Objekt entstehe. „Am Ende sollte eine schwarze Null stehen“, so Detzel.

Im Jahr 2019 erzielte die BG einen Bilanzgewi­nn von rund 189 900 Euro. Daraus wird eine Dividende von vier Prozent auf die 9420 Geschäftsa­nteile der 1073 Mitglieder bezahlt, der Rest wird den freien Rücklagen zugewiesen.

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FOTO: PRIVAT Eine Gebäude mit 18 Wohnungen hat die Baugenosse­nschaft in der Hochvogels­traße errichtet.

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