Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Lernen fördern“baut Angebote in Schussenried aus
Gemeinderat unterstützt den Schulkindergarten und das Angebot der sozialen Gruppenarbeit
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BAD SCHUSSENRIED - Der Verein „Lernen fördern“mit Stammsitz in Biberach will seine Arbeit in Bad Schussenried ausbauen. Dazu soll in der Wilhelm-Schussen-Straße 59 eine pädagogische Einrichtung für Kinder und Jugendliche entstehen. Zudem soll dort ein Wohnhaus mit sieben hochwertigen Wohnungen gebaut werden. Dazu muss an diesem Standort ein bestehendes Haus abgerissen werden. Der Schussenrieder Gemeinderat stimmte in seiner Sitzung am Donnerstagabend bei zwei Gegenstimmen dem Bauantrag zu.
„Lernen fördern“ist ein gemeinnütziger Trägerverein, der mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeitet, die benachteiligt, entwicklungsverzögert, besonders förderungsbedürftig sind oder Auffälligkeiten in ihrem Verhalten zeigen, heißt es auf der Homepage des Vereins. Deren Vorsitzender Werner Krug erläuterte in der Sitzung, dass der Verein ursprünglich in Biberach entstanden sei und aktuell sechs Standorte im Landkreis Biberach umfasse.
"'2*01/ 6$ „Wir haben inzwischen den Auftrag vom Landkreis, diese pädagogische Arbeit zu leisten.“
In Bad Schussenried ist „Lernen fördern“seit knapp fünf Jahren im ehemaligen Kloster untergebracht und bietet dort für acht Kinder zwischen sechs und 16 Jahren soziale Gruppenarbeit an. Die Kinder und Jugendlichen kommen allesamt aus dem Raum Schussenried. Künftig soll es neben der sozialen Gruppenarbeit auch einen Schulkindergarten geben, wie Werner Krug ausführte. Dabei steht die soziale und individuelle Kompetenzentwicklung des Einzelnen im Mittelpunkt der Arbeit von „Lernen fördern“. Krug freute sich, dass der Gemeinderat die Arbeit des Vereins würdige und künftig unterstütze.
In dem künftigen Gebäude, geplant mit zwei Etagen und einem Flachdach, sollen hinter dem Wohnhaus,
das direkt an der WilhelmSchussen-Straße gebaut werden soll, rund 250 Quadratmeter Nutzfläche sowie ein angrenzender Spielplatz mit nochmals 350 Quadratmetern entstehen. Bürgermeister Achim Deinet zeigte sich sehr zufrieden mit dem Beschluss des Gemeinderats, denn für ihn bedeute das Projekt aus Wohnungen und pädagogischem Konzept neben dem sozialen Aspekt auch eine deutliche städtebauliche Aufwertung des Quartiers am westlichen Stadtrand.
Peter Vollmer von der Bürgerlichen Wählerliste begrüßte ebenso wie Frank Spähn von den Freien Wählern das Projekt außerordentlich. Allerdings hatten beide Fraktionen offensichtlich ein Problem mit der Gestaltung des Dachs des künftigen Wohnhauses und befürworteten eine deutliche Ausweitung der Firsthöhe. Die bisherige Dachgestaltung passe nicht ins Ortsbild von Bad Schussenried und auch nicht nach Oberschwaben, so Peter Vollmer. Dies erklärte auch Stadtplaner Oliver Strobel, der das Hauptgebäude für städtebaulich richtig hält, aber ebenfalls etwas mehr Dachfläche beziehungsweise ein steileres Dach empfiehlt. Der in der Sitzung anwesende Bauherr hatte dagegen nichts einzuwenden. Über den genauen Baubeginn beziehungsweise die Abrissarbeiten des bestehenden und leer stehenden Gebäudes wurde nichts bekannt. „Wir bedanken uns für das Vertrauen und freuen uns, Sie bei der Eröffnung der neuen Einrichtung begrüßen zu dürfen“, fasste Werner Krug zusammen.