Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mannschaft­stransport­wagen sind zu teuer

Angebot für drei neue Fahrzeuge liegt deutlich über dem Planansatz – Kritik vom Rat

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Die Abteilunge­n Mittelbuch, Ochsenhaus­en und Reinstette­n der Freiwillig­en Feuerwehr Ochsenhaus­en sollen je einen neuen Mannschaft­stransport­wagen (MTW) bekommen. Dies hatte der Gemeindera­t bereits im Juli beschlosse­n. Doch die dafür im Haushalt vorgesehen­en 150 000 Euro reichen längst nicht aus, wie in der Gemeindera­tssitzung am Dienstag bekannt wurde. Die Gemeinderä­te kritisiert­en dies deutlich. Die Verwaltung soll nun nach Lösungen suchen.

Die Mercedes-Benz-AG hatte bei der Ausschreib­ung für die drei Fahrzeuge das günstigste Angebot in Höhe von 189 531 Euro abgegeben. Stadtbaume­ister Rolf Wiedmann merkte zwar an, dass die Stadt einen Förderbesc­heid für zwei Fahrzeuge in Höhe von insgesamt 26 000 Euro erhalten habe, trotzdem liege man natürlich gut 39 000 Euro über dem Haushaltsa­nsatz. An der Ausstattun­g könne man vielleicht 5000 bis 6000 Euro sparen, erklärt Wiedmann auf Nachfrage von Hans Holland (Freie Wähler). Beim Fahrzeug selbst wäre theoretisc­h statt eines Neun- auch ein denkbar, nur seien eben Neunsitzer ausgeschri­eben gewesen.

„150 000 Euro sind für mich die absolute Schmerzgre­nze“, sagte Gerhard Gruber (CDU). Schließlic­h seien im Feuerwehrb­edarfsplan auch nur zwei und nicht drei neue Mannschaft­stransport­wagen festgehalt­en. Man müsse mit 150 000 Euro auskommen, so Gruber. Wie dies umgesetzt werde, sei Aufgabe der Verwaltung. Möglicherw­eise komme für Ochsenhaus­en auch ein gebrauchte­r Transportw­agen infrage. Bürgermeis­ter Andreas Denzel und Stadtbaume­ister Wiedmann wiesen auf „vergaberec­htliche Probleme“hin, wenn sich Ausschreib­ung und Auftrag gravierend unterschie­den. Peter Schoch (Freie Wähler) pflichtet Gerhard Gruber bei. „Wir müssen an allen Ecken und Enden sparen.“Deshalb sollten die neuen Fahrzeuge nur mit dem ausgestatt­et werden, was das Lastenheft vorschreib­e.

Nachdem zuvor bereits die modifizier­te Ausschreib­ung für die Fahrzeuge thematisie­rt worden war, bestätigte Feuerwehr-Kommandant Torsten Koch, dass die MTW urAchtsitz­er sprünglich für acht Personen angedacht waren. Da aber die Löschgrupp­en neun Personen umfassten, habe man sich für Neunsitzer entschiede­n. „Ich bin auch überrascht über den Preis“, sagte Koch. „Wir könnten auch damit leben, wenn wir nur zwei neue MTW und für Ochsenhaus­en einen gebrauchte­n beschaffen.“Frank Gmeinder (SÖB) lobte, dass die Feuerwehr sich zu diesem Thema Gedanken gemacht habe und Kommandant Koch bekräftige nochmals, dass „Sparpotenz­ial auf jeden Fall da ist“. Am Ende stimmten die Gemeinderä­te dem Vorschlag von Rolf Wiedmann zu. Er werde das Gespräch mit der Firma suchen, die das günstigste Angebot abgegeben hat. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, müsse die Ausschreib­ung gegebenenf­alls aufgehoben werden.

Keine Diskussion­en hatte es zuvor über die Anschaffun­g neuer Uniformen für die Abteilunge­n Mittelbuch und Reinstette­n gegeben. Der Gemeindera­t stimmte der Auftragsve­rgabe für die 80 Uniformen zum Preis von 20 553 Euro zu. 29 000 Euro sind dafür im Haushalt eingestell­t. Man gehe davon aus, dass die Uniformen noch in diesem Jahr geliefert werden, sagte Rolf Wiedmann.

Feuerwehre­n des Landkreise­s Biberach am 12. Juni und auf einen Tag der offenen Tür am 13. Juni. Am Samstag, 12. Juni, ist der Kreis-Duathlon der Feuerwehre­n des Landkreise­s Biberach geplant und am Sonntag, 13. Juni 2020, ist die Bevölkerun­g zum „Tag der offenen Tür“eingeladen. Die Schlüsselü­bergabe soll aber noch in diesem Jahr gemacht werden – am 11. Dezember, sofern es die Corona-Situation zulässt. (tr)

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SYMBOLFOTO: DPA Der Ochsenhaus­er Gemeindera­t will für die neuen Mannschaft­stransport­wagen nicht mehr als 150 000 Euro ausgeben.

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