Schwäbische Zeitung (Biberach)
Verfahren gegen Winterkorn in Stuttgart vorläufig eingestellt
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STUTTGART (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ihr Verfahren gegen den früheren VW- und Porsche-SE-Chef Martin Winterkorn (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa) wegen des Verdachts der Marktmanipulation im Zusammenhang mit der Dieselaffäre vorläufig eingestellt. Das sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag. Hintergrund sind die Verfahren, die gegen Winterkorn in Braunschweig laufen. Laut Strafprozessordnung kann die Staatsanwaltschaft von der Verfolgung einer Tat absehen, wenn die dafür zu erwartende Strafe gegenüber zu erwartenden Strafen in anderen Verfahren nicht besonders ins Gewicht fallen würde – was nach Auffassung der Behörde hier der Fall ist. Winterkorn muss sich vom 25. Februar 2021 an in Braunschweig wegen des Vorwurfs des Betrugs im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei VW vor Gericht verantworten. In einem zweiten Verfahren ist er dort zudem wegen mutmaßlicher Marktmanipulation angeklagt – der gleiche Vorwurf wie in Stuttgart.
Corona trifft Azubis – 14 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge
BERLIN (dpa) - Die Corona-Krise trifft auch Schulabgänger auf der Suche nach einer Lehrstelle. Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge, die bis Ende September bei den Industrie- und Handelskammern registriert worden sind, fiel um 13,7 Prozent auf
259 837, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) der „Frankfurter Rundschau“(Montag) mitteilte. „Wie uns die Industrie- und Handelskammern berichten, waren wegen der Pandemiebeschränkungen Praktika und Bewerbungsgespräche zeitweise kaum möglich“, sagte ein DIHK-Sprecher. Somit hätten Betriebe und Schulabgänger in diesem Jahr schwerer zueinander gefunden als in den Vorjahren. Es bestehe aber die Chance, junge Menschen noch in Ausbildung zu bringen. Die Anbahnung von Ausbildungsverhältnissen habe sich vielfach nur um zwei bis drei Monate nach hinten verschoben.
Lufthansa-Vorstand kündigt notdürftigen „Wintermodus“und strikteren Sparkurs an
FRANKFURT (AFP) - Der Lufthansa-Vorstand um Konzernchef Carsten Spohr hat die Belegschaft der krisengeplagten Fluggesellschaft auf einen harten Winter mit weiteren Einsparungen eingestellt. Die Lufthansa-Airlines starteten angesichts steigender Infektionszahlen und Reisehemmnisse „unter schwierigsten Bedingungen“in den Winterflugbetrieb und könnten nur „maximal ein Viertel ihrer Vorjahreskapazität“anbieten, heißt es in einem Brief an die Beschäftigten. Die Fluggastzahlen werden demnach voraussichtlich sogar weniger als ein Fünftel des Vorjahreswerts betragen. Darum sei es „unumgänglich“, den Geschäftsbetrieb noch weiter herunterzufahren als bislang „und möglichst viele Bereiche ab Mitte Dezember in einen 'Wintermodus' zu versetzen“, erklärte der Vorstand in dem Schreiben. Die Lufthansa hat in der Corona-Krise bereits über vier Milliarden Euro Verlust gemacht. „Dieser Fehlbetrag wird sich im vierten Quartal noch deutlich erhöhen“, erklärte der Vorstand. Er sei dennoch „fest entschlossen, mindestens 100 000 der heute 130 000 Arbeitsplätze der Lufthansa Group zu erhalten“.
Storz-Gruppe übernimmt
Gartenbau Schöppler aus Meßkirch
TUTTLINGEN (sz) - Die Storz-Unternehmensgruppe aus Tuttlingen übernimmt das Gartenbauunternehmen Schöppler GmbH aus Meßkirch. Storz erweitert damit sein Leistungsspektrum. Der Verkehrswegebauer bietet mit Schöppler künftig verstärkt die Übernahme kleinerer Baustellen im innerörtlichen Bereich, von Pflasterarbeiten sowie die Anlage von Gärten und Parks an. Mit dem Verkauf seines Unternehmens mit rund 90 Mitarbeitern an die Storz-Gruppe habe man die „optimale Lösung für meine Nachfolge und für meine Mitarbeiter gefunden“, sagte Hans-Jürgen Schöppler, Gründer und Geschäftsführer der Schöppler GmbH. Er sei stolz darauf, dass es gelungen ist, „einen Käufer zu finden, der die Arbeitsplätze langfristig sichert“. Die Zusammenführung der beiden Unternehmen sei von langfristigen Perspektiven geprägt, sagte Georg Graf Kesselstatt, geschäftsführender Gesellschafter der Storz-Unternehmensgruppe. Zum Kaufpreis wollte Storz keine Angaben machen.
Musterkläger für Porsche-SE-Verfahren in Stuttgart bestimmt
STUTTGART (dpa) - Das Musterverfahren um die Schadenersatzklagen von Aktionären der VW-Holding Porsche SE in Stuttgart rückt einen weiteren Schritt näher. Zum sogenannten Musterkläger wurde ein britischer Investor bestimmt, der hinter einem großen Teil der Ansprüche steht, um die sich das Verfahren drehen wird, wie das Oberlandesgericht Stuttgart am Montag mitteilte. Mit dem Beginn sei aufgrund diverser Fristen für Stellungnahmen allerdings nicht vor kommendem Frühjahr zu rechnen. Die Kläger sind der Ansicht, dass die Porsche SE (PSE), die Hauptaktionärin von VW ist, sie zu spät über die finanziellen Folgen des Dieselskandals informiert habe. Die PSE weist den Vorwurf, ebenso wie Volkswagen selbst, zurück.