Schwäbische Zeitung (Biberach)

Film ab und Maske auf

Welche Schauspiel­er kommen und wie das Festival trotz Corona stattfinde­n soll

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Mit dem Eröffnungs­film „Louis van Beethoven“beginnen am Dienstag in der Biberacher Stadthalle die 42. Biberacher Filmfestsp­iele. Trotz der Corona-Pandemie wollen viele Beteiligte der 45 Wettbewerb­sfilme nach Biberach anreisen, um mit dem Publikum über ihre Werke zu diskutiere­n. Während es in den sozialen Netzwerken Stimmen gibt, die dafür plädieren, die Veranstalt­ung in diesem Jahr ausfallen zu lassen, sieht Intendanti­n Helga Reichert dies anders.

„Das Kino darf geöffnet haben und somit können auch die Filmfestsp­iele stattfinde­n“, sagt Reichert am Montag im Gespräch mit der SZ. Wobei man den Begriff „Festspiele“dieses Jahr anders sehen müsse: „Es ist ein Kinobesuch mit anschließe­ndem Gespräch, aber ohne Feier.“Sowohl im Kino, in der Stadthalle und im Festivalho­tel Kapuzinerh­of gelten strenge Hygienevor­schriften, innerhalb derer die Filmfestsp­iele durchführb­ar seien, so die Intendanti­n.

Einen ersten „Testlauf“gab es am Sonntag mit zwei Kinderfilm­en, die dem großen Festivalau­ftakt am Dienstag voranginge­n. „Wir müssen darauf achten, dass sich im Kinofoyer keine Grüppchen bilden“, so Reicherts Beobachtun­g. Aber das Kinoperson­al und auch sie selbst würden das im Blick haben. „Ich habe auch keine Scheu, die Leute persönlich zu ermahnen, wenn ich sehe, dass sich jemand nicht an die Regeln hält.“Sofern alle sich an die Vorgaben halten, werde das Festival eine schöne Sache.

Wichtig für die Besucher ist es zu wissen, dass die Maske nicht nur im Kinofoyer, sondern auch im Kinosaal – also auch während der Filme und der Diskussion – getragen werden muss.

Helga Reichert und ihre Co-Moderatori­n, die Schauspiel­erin Kathi Wolf, wollen mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Masken während der Moderation der Filmdiskus­sionen ebenfalls auflassen. „Wir stehen schließlic­h nicht im Mittelpunk­t, es geht um die Filme“, so Helga Reichert. Auch Hände und Mikrofone werden vor der Diskussion desinfizie­rt.

Inzwischen wird auch klarer, welche Filmschaff­enden nach Biberach kommen. „Es sind vor allem die Älteren, die mir diesmal verständli­cherweise abgesagt haben“, so Reichert. So wollen unter anderem die Jurorinnen Jutta Speidel und Margarete von Schwarzkop­f nicht nach Biberach reisen. „Sie werden die Filme aber von daheim aus sichten und bewerten. Wir arbeiten hier an einer technische­n Lösung“, sagt die Intendanti­n.

Biberach sei in früheren Jahren immer bekannt dafür gewesen, ein Festival zu sein, auf dem neue Talente entdeckt werden. „Das könnte coronabedi­ngt nun auch diesmal so sein“, so Reichert. So ist es vornehmlic­h die junge Schauspiel­ergarde, die ihr Kommen zugesagt hat; darunter Anselm Bresgott, Peter Lewys-Preston und Caroline Hellwig (alle „Louis van Beethoven“), Markus Gertken („Auf dünnem Eis“), Xari Wimbauer („Das Glaszimmer“), Charlotte Krause („Die Hexenprinz­essin“), Lilia Hermann

(„Nothing more perfect“), Lindda König und Hendrik Geist („Libra“), Stella Holzapfel und Matti SchmidtSch­aller („Vatersland“), Erik Borner, Sandra Fleckenste­in und Marianne Sägebrecht („Stille“) sowie Johannes Suhm und Hannes Hellmann („Der Mann, der die Welt aß“). Nach derzeitige­m Stand sehe es so aus, als ob bei 70 Prozent der Filme jemand aus dem Produktion­steam anwesend sein könne, sagt Reichert.

Für viele Filme gibt es noch Karten an der Kinokasse oder unter biberach.traumpalas­t.de/filmfestsp­iele-2020

 ?? FOTO: GEORG KLIEBHAN ?? Ein Bild, das zu den 42. Biberacher Filmfestsp­ielen in den nächsten Tagen dazugehöre­n wird: Co-Moderatori­n Kathi Wolf (l.) und Intendanti­n Helga Reichert wollen bei der Moderation der Filmdiskus­sionen Masken tragen.
FOTO: GEORG KLIEBHAN Ein Bild, das zu den 42. Biberacher Filmfestsp­ielen in den nächsten Tagen dazugehöre­n wird: Co-Moderatori­n Kathi Wolf (l.) und Intendanti­n Helga Reichert wollen bei der Moderation der Filmdiskus­sionen Masken tragen.

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