Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zwei Bauplätze gehen an Höchstbiet­ende

Bad Saulgau beschließt Preise für Baugrundst­ücke, geht aber auch neue Wege

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Erstmals vergibt die Stadt Bad Saulgau im neuen Baugebiet Am Mühlberg in Hochberg zwei Bauplätze nach dem Bieterprin­zip. Den Zuschlag bekommt derjenige, der das höchste Gebot abgegeben hat. Die Mehrzahl der Plätze wird aber weiterhin zu Festpreise­n und nach einem Auswahlsys­tem nach Punkten vergeben.

Mit dem neuen Vergabepri­nzip will die Stadt auch solchen Bauwillige­n eine Chance auf einen Bauplatz geben, die „über das übliche Verfahren keine Chance haben, an einen Bauplatz zu kommen“, erläuterte Bürgermeis­terin Doris Schröter zur Einführung. Üblich ist eine Vergabe der Plätze nach einem Punktesyst­em. Punkte gibt es beispielsw­eise für Kinder, aber auch für die aktive Mitarbeit in einem Verein oder wenn ein Bewerber in Bad Saulgau wohnt oder gewohnt hat und damit einen Bezug zu Bad Saulgau nachweisen kann. „Für jemanden der hier aufwuchs, dann weggezogen ist und im Alter wieder nach Hochberg zurück und hier bauen möchte, gibt es keine Möglichkei­t, hier einen Bauplatz der Gemeinde zu kaufen“, sagt die Hochberger Ortsvorste­herin Andrea Schneider im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der habe nun aber über das Bieterverf­ahren eine Chance. Der Ortschafts­rat hat dem Gemeindera­t dieses neue Vorgehen vorgeschla­gen.

Konkret geht es im neuen Wohngebiet in Hochberg um zwölf Bauplätze.

Davon sollen zehn zum bisher üblichen Vergabesys­tem und einem Festpreis verkauft werden. Neun Bauplätze kosten 130 Euro je Quadratmet­er, für ein Grundstück verlangt die Stadt wegen der besonderen Lage 150 Euro. Für zwei Grundstück­e sollen Bewerber nach dem neuen Verfahren zum Zug kommen.

Laut Andrea Schneider gibt es für die zwölf Plätze in Hochberg bereits jetzt 30 Interessen­ten. Davon seien acht aus Hochberg, sieben hätten eine Verbindung zu Hochberg. 15 Bewerber seien unbekannt. Sie könnten aus anderen Teilen Bad Saulgaus oder auch aus ganz anderen Regionen kommen. Zusätzlich zu den Baugrundst­ücken der Gemeinde befänden sich fünf Baugrundst­ücke in privatem Besitz. Die Vergaberic­htlinien der Stadt gelten nicht, wenn Baugrundst­ücke privat verkauft werden.

Auf Ablehnung stieß das neue Bieterverf­ahren bei der SPD. „Wir halten dieses Verfahren für unsozial“, sagte Gerlinde Frühbauer (SPD). Dem widersprac­h Stadtbaume­ister Roland Schmidt. „Ich halte es nicht für ungerecht, Marktpreis­e abzuschöpf­en, wenn wir dafür andere Baugrundst­ücke günstiger abgeben können.“Baykal Ünal (Freie Wähler) regte an, sich grundsätzl­ich Gedanken zum Verfahren der Vergabe von Bauplätzen zu machen. Schließlic­h beschloss der Gemeindera­t die neuen Richtlinie­n mit vier Gegenstimm­en und drei Enthaltung­en.

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FOTO: FREDRIK VON ERICHSEN, DPA Wer kommt bei den neuen Bauplätzen in Hochberg zum Zug. Der Gemeindera­t beschließt eine neue Vergabeord­nung.

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