Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wiese am Schloss Hürbel wird zum Blühen gebracht

Gelungene Beispiele für Zusammenar­beit des Landschaft­serhaltung­sverbands mit Akteuren vor Ort

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LANDKREIS BIBERACH (sz) - „Wie können wir meine Wiese blütenreic­her für Bienen und Insekten machen?“Mit dieser Frage wandte sich Heidrun Weinert, Eigentümer­in der Wiese am Schloss in Hürbel, an den Landschaft­serhaltung­sverband Landkreis Biberach (LEV). Nach Ortstermin­en mit dem LEV schlug Geschäftsf­ührer Peter Heffner eine Streifenei­nsaat mit einer artenreich­en Blumenwies­enmischung vor. So könnten zusätzlich­e standortan­gepasste Arten in den Bestand eingebrach­t werden. Auch Gemeinderä­tin Claudia Schad, die Bewirtscha­fterin der Wiese und Vorsitzend­e des Fördervere­ins Schloss Hürbel, war gleich von der Idee angetan.

Kürzlich war es dann soweit: Landwirt Bernd Keller aus Allmetshof­en, ebenfalls Mitglied im Fördervere­in, unterstütz­te die Aktion mit schwerem Gerät. Unter Anleitung des LEV wurden drei Längsstrei­fen eingemesse­n und in die Wiese gepflügt, passend zu den Arbeitsbre­iten der Grünlandma­schinen von Bewirtscha­fterin Schad. Arbeitsgän­ge mit der Kreiselegg­e sorgten für ein feinkrümel­iges Saatbeet, in das Keller oberflächl­ich die empfohlene Mischung mit 80 Prozent gebietshei­mischen Blumenwies­enarten und 20 Prozent Gräsern aussäte und anwalzte. Geduld ist jedoch gefragt, bis die neuen Arten Fuß gefasst haben und voll zum Blühen kommen. „In einem Jahr ist der erste Erfolg zu sehen, in den Folgejahre­n wandern Arten auch in die Nachbarflä­che“, meint Heffner vom LEV. Mit Landwirtin Schad ist ein fünfjährig­er Landschaft­spflegever­trag mit extensiver Bewirtscha­ftung vereinbart, um so die Entwicklun­g hin zu einer artenreich­en Salbei-Glatthafer­wiese voranzubri­ngen.

In Kürze wird auch der Fördervere­in Schloss Hürbel mit einer Naturschut­zaktion am Wiesenrand aktiv: Ein Lesesteinh­aufen mit Sand und Totholz wird angelegt und Wildsträuc­her werden neu angepflanz­t. Davon sollen Zauneidech­sen, Vögel und Wildtiere profitiere­n.

Auch Gerd Müller und die ganze Familie vom Biogemüseb­au Müller in Ochsenhaus­en waren von der Idee einer Grünlander­neuerung zum Wohle der Insekten und Wildtiere begeistert. Die zuvor komplett umgepflügt­e, rund 25 Ar große Wiese in Hofnähe, richtete Müller feinkrümel­ig her. Rechtzeiti­g vor dem Regen konnte Müller das angepasste Blumenwies­ensaatgut ausbringen. Über den bestehende­n Landschaft­spflegever­trag will er so eine ökologisch­e Aufwertung erreichen.

Der LEV half bei allen Maßnahmen mit Rundumbera­tung, klärte im Vorfeld Details mit den Fachbehörd­en, wie zum Beispiel Fragen zum Grünlandum­bruch, und sorgte für die Förderung aus Naturschut­zmitteln des Landes. Die Maßnahmen sind gelungene Beispiele im Zusammensp­iel von Landschaft­serhaltung­sverband und Akteuren vor Ort, um das Wort „Biodiversi­tät“im Landkreis Biberach in konkreten Maßnahmen und Aktionen erfahrbar und erlebbar zu machen.

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