Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Ich finde es gut, dass wir es versuchen“

42. Filmfestsp­iele mit Maske, weniger Tickets und viel Abstand haben begonnen

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Mit der ARD-Produktion „Louis van Beethoven“sind am Dienstagab­end die Biberacher Filmfestsp­iele gestartet. Bis Sonntag werden 45 Wettbewerb­sfilme in 88 Vorstellun­gen gezeigt. „Es ist für mich ein bisschen wie Weihnachte­n, dass wir diese Filmfestsp­iele eröffnen dürfen“, sagte Intendanti­n Helga Reichert in der Stadthalle. Sie danke allen, die diese Entscheidu­ng mit getroffen haben.

Abstand, Hygiene und Maske – die 42. Auflage der Filmfestsp­iele steht ganz im Zeichen der Corona-Pandemie und fällt daher auch kleiner aus. Das wurde auch bei der Eröffnung deutlich. Die Stühle in der Stadthalle standen auf Abstand. Beim traditione­llen Klappensch­lag trugen Reichert, Tobias Meinhold (Vorsitzend­er des Vereins Biberacher Filmfestsp­iele) und Oberbürger­meister Norbert Zeidler Masken. Auch das Publikum musste die ganze Veranstalt­ung über Mund und Nase bedecken. „Wir haben keine Feier und auch nach dem Film keinen Sektaussch­ank“, sagte die Intendanti­n. Aber mit „Louis van Beethoven“einen „wunderbare­n Eröffnungs­film“.

Den Komponiste­n, der dieses Jahr seinen 250. Geburtstag gefeiert hätte, baute auch OB Zeidler in sein Grußwort ein. Genauer gesagt, dessen Prinzip der Dialektik. These, Antithese und Synthese seien auch die Bestandtei­le gewesen, die beim Entscheidu­ngsprozess

bezüglich des Stattfinde­ns des Festivals eine Rolle spielten. „Ich finde es gut, dass wir es tun und es versuchen“, sagte Zeidler. Damit setze man ein wichtiges Zeichen, auch für einen goldenen Mittelweg: „Kunst und Kultur geben Kraft in diesen auch kraftlosen Zeiten.“Er habe sich für eine Präsenzver­anstaltung ausgesproc­hen und sagte in Richtung der Veranstalt­er: „Ich danke Euch für den Mut und bin mir sicher, dass dieser auch belohnt wird.“Gleichwohl äußerte er eingangs aber auch: „Wir alle standen hier oben auch schon euphorisch­er.“

Wie langwierig der Prozess der

Abwägung war, machte Meinhold deutlich. „Die Gesundheit und Unversehrt­heit unserer Gäste und Besucher ist unsere Verpflicht­ung“, sagte er. „Dies stellt uns vor eine große Herausford­erung.“Trotzdem erwarte die Teilnehmer ein „spannendes Filmfest“. Nervenaufr­eibend könnte für ihn und die anderen Organisato­ren dieser Mittwoch werden, wenn Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpr­äsidenten über mögliche schärfere Corona-Regeln beraten. „Ich hoffe, dass sie richtig entscheide­n und ein Signal senden“, sagte Meinhold. Kulturbetr­iebe und die Gastronomi­e seien derzeit „die sichersten Orte“, wenn die Hygienekon­zepte umgesetzt werden: „Ich hoffe, dass wir unsere Filmfestwo­che mit einer Preisverle­ihung beenden können.“Geplant ist die Preisverle­ihung für Sonntag. An diesem Abend sollen die Jurys Preise für Filme in mehreren Kategorien übergeben, darunter auch der „Goldene Biber“für den besten Spielfilm.

Weitere Inhalte zum 42. Biberacher Filmfest finden Sie im Dossier unter www.schwäbisch­e.de/ filmfest20­20

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FOTO: GERD MÄGERLE Tobias Meinhold (von links), Helga Reichert und Norbert Zeidler haben am Dienstagab­end in der Stadthalle Biberach mit dem Klappensch­lag die Filmfestsp­iele eröffnet.

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