Schwäbische Zeitung (Biberach)
Tappeser informiert sich über Städtebauprojekte
Welches Projekt wie gefördert wurde und wie es mit dem Lehrschwimmbecken weitergehen könnte
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EBERHARDZELL - Der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser hat am Montagvormittag Station in Eberhardzell gemacht und sich über die vom Städtebauprogramm geförderten Projekte informiert. Sowohl der Umbau des früheren Gasthauses Post als auch die Sanierung der Zehntscheuer sind nur möglich, weil beide Projekte stark bezuschusst werden. Auch der neue Aufzug am Rathaus und der Abbruch diverser Gebäude in der Gemeinde sind so ermöglicht worden.
Vor dem Rundgang stellte Bürgermeister Guntram Grabherr kurz seine Gemeinde und die geförderten Projekte im Sitzungssaal des Rathauses vor. Mit dabei Regierungspräsident Klaus Tappeser und drei Mitarbeiter des Regierungspräsidiums sowie Amtsleiter der Gemeinde und Gemeinderäte. Coronabedingt eine Runde von zehn Personen.
Grabherr erläuterte, dass es im Kernhaushalt keine Schulden gebe. Der Ergebnishaushalt 2020 betrage rund 13 Millionen und das Realsteueraufkommen rund fünf Millionen Euro – davon sind 4,4 Millionen Euro Gewerbesteuern. „Wir sind zufrieden, wir können investieren und etwas bewegen“, resümierte der Bürgermeister.
„Die Städtebauförderung ist das zentrale Infrastrukturprogramm des Landes Baden-Württemberg“, erinnerte Regierungspräsident Klaus Tappeser. „Ziel ist es, die Städte und Gemeinden für alle Bevölkerungsgruppen lebenswert und attraktiv zu erhalten. Dabei unterstützt das Land die Städte und Gemeinden bei ihren Anstrengungen, städtebauliche Missstände und Entwicklungsdefizite zu beseitigen oder nachhaltig zu mildern. Wir machen diese Fahrten wie hierher, um die Bevölkerung zu gewinnen, denn es zahlt sich aus. Nach Eberhardzell kommen wir, um zu zeigen, was man mit Städtebauförderung erreichen kann. Von Ihnen kann man was lernen“, so der Regierungspräsident weiter.
Als erstes Objekt wurde die Zehntscheuer besichtigt. Architekt Siegfried Locher gab einen Überblick über die vorgesehenen Baumaßnahmen, die Substanz und die geschichtlichen Hintergründe des rund 250 Jahre alten Gebäudes. Es sollen in dem Gebäude Seminarräume und ein Veranstaltungsraum mit 199 Sitzplätzen entstehen. Die Kosten liegen bei etwa 3,3 Millionen Euro. Hierfür ist eine Förderung mit 1,76 Millionen Euro aus dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“(SIQ) bewilligt worden.
Bei der Baustelle Gasthaus Post sind die Arbeiten an den Außenanlagen in vollem Gang. Das Gebäude selbst ist fertig. Bernd Jäger von der JaKo Baudenkmalpflege GmbH gab Daten und Fakten zur Sanierung preis. Die Kosten für das im Gemeindeeigentum befindliche Erdgeschoss und die Außenanlagen liegen bei 1,24 Millionen Euro. An Förderung
wird es 633 000 Euro aus dem Programm für städtebaulichen Denkmalschutz geben.
Als letztes Objekt wurde das Lehrschwimmbecken bei der Umlachtalhalle besichtigt. Das Bad soll bis 2024 saniert werden. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 3,3 Millionen Euro. Auf die Frage, ob die Gemeinde hier mit Zuschüssen rechnen könne, sagte der Regierungspräsident: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Bezuschussung. Das IVS (Anm. d. Red.: Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten in Sanierungsgebieten) beispielsweise.“
Bürgermeister Guntram Grabherr rechnet bei der Sanierung mit einem 50-prozentigen Zuschuss. Er ergänzte: „Der Antrag ist bereits gestellt.“