Schwäbische Zeitung (Biberach)

55 Millionen Euro fließen als Ausgleich an Gemeinden

Das Land kompensier­t die Ausfälle bei den Gewerbeste­uereinnahm­en – Aufteilung geregelt

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LANDKREIS BIBERACH (sz) - Die Kommunen in Baden-Württember­g müssen in diesem Jahr nach der MaiSteuers­chätzung mit einem Rückgang der Gewerbeste­uereinnahm­en um insgesamt 1,88 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2019 rechnen. Grund hierfür sind die massiv weggebroch­enen Umsätze vieler Unternehme­n infolge der Corona-Pandemie. „Die coronabedi­ngten Einbußen bei den Gewerbeste­uereinnahm­en sind ein harter Schlag für die Kommunen. Schwächelt die wichtigste Einnahmequ­elle, dann wirkt sich das auch auf wichtige Investitio­nen wie beispielsw­eise Schulsanie­rungen aus“, sagt Landtagsab­geordneter Thomas Dörflinger (CDU). Die Fraktion habe sich für einen Ausgleich starkgemac­ht.

Als Kompensati­on für die fehlenden Gewerbeste­uereinnahm­en stellt das Land den Kommunen nun insgesamt rund 1,04 Milliarden Euro bereit. In den Landkreis Biberach fließen davon insgesamt über 55 Millionen Euro, die an die einzelnen Städte und Gemeinden verteilt werden, teilt der Abgeordnet­e mit. „Ich bin sehr froh, dass sich unsere Städte und Gemeinden mit diesen Landesmitt­eln auch in Corona-Zeiten weiterentw­ickeln können. Zumal von den kommunalen Aufträgen auch die Bauwirtsch­aft und das Handwerk profitiere­n werden“, sagt Dörflinger. Hinzu komme, dass der Bund darüber hinaus die weiteren Gewerbeste­uerausfäll­e über den kommunalen Solidarpak­t 2020 ausgleicht.

Die Verteilung auf die Kommunen im Land erfolgt auf Wunsch der kommunalen Landesverb­ände anhand des Gewerbeste­uernettoau­fkommens der Jahre 2017 bis 2019. Und zwar so, wie es unter Berücksich­tigung des Finanzausg­leichsgese­tzes in die Steuerkraf­tbemessung der Gemeinden im kommunalen Finanzausg­leich einfließt – in Relation zum Landesaufk­ommen in diesen Jahren. Die Rechtsgrun­dlage hierfür ist das Gesetz zur Änderung des Finanzausg­leichsgese­tzes von Oktober 2020. Die Auszahlung der Beträge an die Stadt- und Landkreise sind bereits in dieser Woche erfolgt, wobei die Landkreise die Mittel zeitnah an ihre Kommunen weiterleit­en werden.

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