Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kurz berichtet
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Viele Beschwerden wegen Ärzten als Corona-Leugner
STUTTGART (lsw) - Die Landesärztekammer BadenWürttemberg berichtet von zahlreichen Beschwerden über Ärzte, die die Gefahren der Corona-Pandemie herunterspielen, sie leugnen oder in Verschwörungstheorien einbetten. „Diese Ärztinnen und Ärzte äußern sich unter anderem dahingehend, dass sie Covid-19 als ungefährlich deklarieren sowie aktuelle Forschung zum Virus und die Sinnhaftigkeit von Impfungen infrage stellen“, sagte ein Sprecher der Kammer in Stuttgart. Es handele sich um persönliche Einzelmeinungen. Die Mehrzahl der mehr als 70 000 Ärzte im Land finde es mehr als bedauerlich, dass Vertreter des Berufsstandes Gefahren durch das Coronavirus verharmlosten, den Glauben an angeblich dahintersteckende „dunkle Mächte“verbreiteten und wissenschaftlich erwiesenermaßen falsche Informationen streuten.
Rund 60 Corona-Infizierte nach Gottesdiensten
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (lsw) - Nach einem massenhaften Corona-Ausbruch unter Anhängern einer Freikirche in Villingen-Schwenningen prüft das Landratsamt eine Anzeige gegen die Kirche. Knapp 60 Personen hätten sich im Zusammenhang mit zwei Gottesdiensten Ende Oktober mit dem Virus infiziert, teilte eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag mit. Die Zahl der Folgefälle nehme weiter zu. Insgesamt besuchten demnach rund 150 Menschen die Gottesdienste. Über eine Anzeige denke man nach, weil es in der Verantwortung der Kirche gelegen habe, vollständige Teilnehmerlisten vorzulegen. Auf den Listen fehlten aber teils die Adressen. Zudem seien falsche Namen und Telefonnummern angegeben worden. Zuvor hatten „Südkurier“und „Schwarzwälder Bote“über den Fall berichtet.
83 Verdächtige der Krawallnacht haben Migrationshintergrund
STUTTGART (lsw) - 83 von 100 Tatverdächtigen der Stuttgarter Krawallnacht haben Angaben des Innenministeriums zufolge einen „gesicherten Migrationshintergrund“. „Hiervon besitzen 49 die deutsche und 34 eine ausländische Staatsbürgerschaft“, heißt es in einer Antwort des Ministeriums auf einen Antrag der AfD im baden-württembergischen Landtag. In der Polizeistatistik würden Personen, die sowohl die deutsche als auch eine andere Staatsangehörigkeit haben, als Deutsche registriert. Das trifft den Angaben zufolge auf 20 Verdächtige zu. Wie ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Stuttgart sagte, entspricht die Definition des Migrationshintergrunds jener des Statistischen Bundesamts. Einen Migrationshintergrund hat demnach eine Person, „wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt“.
Digitales Studium hat laut Rektoren gravierende Folgen
STUTTGART/HEIDELBERG (lsw) - Die Universitätsspitzen im Südwesten schlagen Alarm: Die coronabedingte Rückkehr zur ausschließlich digitalen Lehre hat aus Sicht der Landesrektorenkonferenz gravierende Folgen für die Studierenden. „Die beiden Digitalsemester führen beispielsweise in den Buchwissenschaften dazu, dass ein Bachelorstudierender ein Drittel seiner oder ihrer Studienzeit die Universität nicht betreten wird und keinen direkten Austausch mit den Lehrenden oder seinen Kommilitonen hat“, sagte Stephan Dabbert, Vorsitzender des Gremiums. „Dies wird sich zwangsläufig auf die Studiendauer und den Studienerfolg auswirken“, fügte der Rektor der Universität Hohenheim in Stuttgart hinzu.