Schwäbische Zeitung (Biberach)
Teile des Vorstands der TG-Skiabteilung treten zurück
Reaktion auf „Kampfabstimmung“während der Hauptversammlung
BIBERACH (sz) - Wie die Skiabteilung der TG Biberach in einer vom scheidenden stellvertretenden Vorsitzenden eingesandten Nachricht mitteilt, ist es in der jüngsten Hauptversammlung zu großen Veränderungen in der Abteilungsspitze gekommen.
Nach großer Verzögerung hat am 1. Oktober mit Unterstützung der Stadt Biberach die Hauptversammlung der Skisportabteilung der TG Biberach stattgefunden. Rund 100 stimmberechtigte Mitglieder seien der Einladung gefolgt und damit erheblich mehr als in der Vergangenheit.
Zunächst erfolgten die Jahresberichte der Sparten. Hier sei auf eine insgesamt erfolgreiche Saison 19/20 zurückgeblickt worden, der jedoch im März ein jähes Ende beschert war. Jedoch seien alle Kurse und ein großer Teil der Skirennen durchgeführt worden.
Negativ zu Buche schlage ein weiterer Rückgang der Mitgliederzahlen auf nunmehr 1350, ein Trend, den, so die Pressemitteilung, viele Vereine kennen und die sicher multifaktoriell bedingt sei. Dem Kassier sei eine einwandfreie Führung der Finanzen attestiert worden, auch stehe die Abteilung weiter solide auf stabilen Beinen.
Für zehn Jahre Übungsleitertätigkeit erhielten die Ehrennadel in Silber: Larissa Ege, Jessica Walz, Felix Scheffold und Jonas Eikelmann. Für 20 Jahre die Ehrennadel in Gold: Markus Metz und Birgit Schwaiger.
Die TG Ehrennadel in Bronze für 30 Jahre Engagement im Vorstand und Skigymnastik erhielt Jochen Wille. Die Ehrennadel in Silber für ihren Einsatz auf der Bärenfalle und im Vorstand Maria Merg.
Die SSV Ehrennadel in Bronze erhält Patrick Ehinger für sein Wirken bei den Kursmaßnahmen. Die SSV Ehrennadel in Silber erhielt Andreas Wahl für 30 Jahre Engagement in Skischule und Vorstand.
Bei Punkt Wahlen sei schnell klargeworden, warum ungewöhnlich viele Teilnehmer erschienen waren. Die Wahlen wurden durch den TG-Vorsitzenden H-P. Beer und den Geschäftsführer Thiemo Potthast geleitet.
Die Wiederwahl des stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Wahl sowie der Hüttenwartin Maria Merg und die neu besetzten Ämter Öffentlichkeitsarbeit mit Tim Riebe und Digitalisierung mit Noel Beck seien offen und ohne Gegenstimme von statten gegangen.
Die Wahl für den Skischulleiter, die Jugendsprecherin und den Schriftführer erfolgte dann geheim, nachdem zu den Wahlvorschlägen der Vorstandschaft jeweils ein Gegenkandidat aus der Versammlung vorgeschlagen worden sei. In einer denkbar knappen Abstimmung wurden die Vorschläge aus der Versammlung gewählt, sodass der Posten Skischule mit Philipp Fleischer, Jugend mit Ina Ladel und Schriftführer mit Dorothee Schätzle in der Vorstandschaft besetzt seien.
Zu diesem, laut Pressemitteilung, recht ungewöhnlichen Gebaren bei Wahlen in einer Vereinsversammlung habe es keinerlei Fragen im Vorfeld oder Kommentare danach aus dem Publikum gegeben, was auf eine bereits klare Haltung seitens der Anwesenden im Vorfeld schließen lasse.
Dieser Wahl gehe ein nun schon mehrere Jahre schwelender Disput in der Vorstandschaft voraus, der trotz des bereits erfolgten Ausscheidens von langjährigen Mitgliedern nicht habe beigelegt werden können. Letztendlich
sei im Vorfeld der Hauptversammlung keine gemeinsame Linie für die Wahlvorschläge gefunden worden. Dass nun im Sinne einer Kampfabstimmung drei Ämter besetzt worden seien, habe sich letztendlich nicht gedeihlich auf die weitere Zusammenarbeit im Vorstand ausgewirkt.
In der Nachschau sahen sich Teile der Vorstandschaft durch das Wahlergebnis nachhaltig in ihrer Arbeit kritisiert und beschädigt, heißt es weiter. Auch sei im Gremium ein Status quo durch die Wahl erreicht, der die bestehenden Differenzen weiter erhalte. Als direkte Folge hieraus legten bei der Vorstandssitzung am 20. Oktober die Vorsitzende B. Schwaiger, ihr Stellvertreter A. Wahl, Kassierer S. Kärcher, der Technische Hüttenwart F. Melzer, Leiter Rennmannschaft Ch. Osterspey und Leiter Skigymnastik J. Wille ihre Vorstandsämter nieder. Mit den Rücktritten verliere die Skiabteilung viel Engagement und Erfahrung in der Vereinsführung. Gleichzeitig sei das eine Chance und ein Auftrag, für die Wieder- und Neugewählten, den Verein zu führen und zu entwickeln.