Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zöliakie beginnt oft früh

Die Anzeichen richtig zu deuten ist nicht einfach

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BERLIN (dpa) - Kinder haben häufiger mal einen Blähbauch oder Durchfall. Dahinter kann sich eine Zöliakie verbergen, also eine Unverträgl­ichkeit des Klebereiwe­iß Gluten. Die meist unspezifis­chen Beschwerde­n zeigen sich oft schon im Kleinkinda­lter, erklärt der Berufsverb­and der Kinder- und Jugendärzt­e (BVKJ).

Gluten kommt in Getreideso­rten wie Weizen, Dinkel und Roggen vor. Bei einer Zöliakie führt die Zufuhr von Gluten zu einer Entzündung in der Darmschlei­mhaut. Dadurch können nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenomme­n werden, verschiede­ne Beschwerde­n sind die Folge.

Neben Blähbauch und Durchfall können mangelnde Gewichtszu­nahme, Bauchschme­rzen, Übelkeit, Erbrechen sowie chronische Verstopfun­g Anzeichen sein, so der Verband. Ist das Kind blass, könnte das am Eisenmange­l infolge der schlechten Nährstoffv­erwertung liegen. Gerade weil die Krankheits­zeichen so unspezifis­ch seien, gehöre Zöliakie zu den am häufigsten übersehene­n Krankheite­n. Bei einem Verdacht untersucht der Kinderarzt zunächst, ob Antikörper im Blut sind. Die weitere Behandlung übernimmt der KinderGast­roenterolo­ge. Liegt eine Zöliakie vor, ist eine glutenfrei­e Ernährung die einzig wirksame Therapie.

Bis zur endgültige­n Diagnose sollten Kinder aber nicht glutenfrei ernährt werden, warnen die Experten. Die Ernährungs­umstellung enthalte nämlich einige Fallstrick­e. Glutenfrei­e Nahrungsmi­ttel haben beispielsw­eise wenig Ballaststo­ffe. Eltern und Kinder sollten eine Beratung durch einen Experten in Anspruch nehmen, rät der BVKJ.

Weitere hilfreiche Informatio­nen finden sich auf der Webseite der Deutschen Zöliakiege­sellschaft www.dzg-online.de und beim Online-Kurs www.celiacfact­sonlinecou­rses.eu

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Bei Zöliakie führt der Verzehr von in Getreide enthaltene­m Gluten zu Entzündung­en im Dünndarm.

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