Schwäbische Zeitung (Biberach)

Start ins Ungewisse

Die Basketball-Bundesliga beginnt, doch zwei Partien sind wegen Corona-Fällen bereits abgesagt

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LUDWIGSBUR­G (dpa/SID/sz) - Es ist ein Start ins Ungewisse. Schaffen es die Basketball­er, eine Saison mit 34 Spieltagen und Play-offs mitten in einer Pandemie durchzuzie­hen? Oder muss es doch Modusänder­ungen geben, um wie im Vorjahr noch einen Meister zu küren? „Damit beschäftig­en wir uns noch nicht. Wir haben einen Plan A und den verfolgen wir so lange, bis es nicht mehr geht“, sagte BBL-Chef Stefan Holz vor dem Saisonstar­t mit der Partie Ludwigsbur­g gegen Göttingen am Freitag (20.30 Uhr/Magentaspo­rt).

Schon vor dem ersten Sprungball gerät die BBL in Nöte. Die Spiele von Gießen (gegen den MBC) und Bayreuth (Bonn) wurden abgesagt, die Teams sind wegen Corona-Fällen in Quarantäne. Schon im Pokal wurde deutlich, wie labil das System ist. Titelverte­idiger Alba Berlin, das am Donnerstag gegen den FC Barcelona 67:103 (36:56) unterging, musste wegen sieben Corona-Fällen den halben Kader in Quarantäne schicken, auch Bayreuth und Bonn konnten zu Spielen nicht antreten. Das für das vergangene Wochenende geplante Top Four wurde auf unbestimmt­e Zeit verlegt.

Das Verbot von Zuschauern bis Ende November sorgt zudem für Finanznöte

bei vielen Clubs – und Unverständ­nis wegen der funktionie­renden Hygienekon­zepte. Selbst Branchenpr­imus Bayern München hätte mittelfris­tig Probleme ohne Fans. „Eine ganze Saison ohne Zuschauer wird auch der FC Bayern nicht durchstehe­n, da wir finanziell bereits jetzt an Grenzen stoßen“, sagt Manager Marko Pesic.

Bis zu 800 000 Euro kann jeder Club aus dem Sportpaket der CoronaNoth­ilfe des Bundes erhalten. „Ich vermute, dass zehn bis zwölf Millionen Euro in die Liga kommen“, sagt Holz. Da die Zuschauere­innahmen bei gut 25 Millionen liegen, würden also 50 Prozent erstattet. Aber: „An den Zuschauern hängt mehr, auch Sponsoring und Merchandis­ing, letztlich ein Umsatz von 40 bis 50 Millionen.“

Der Vorschlag des Frankfurte­r Managers Gunnar Wöbke, den Saisonstar­t auf Anfang Dezember zu verschiebe­n, fand aber keine Mehrheit. „Solche Entscheidu­ngen sind jetzt definitiv zu früh. Wir wollen versuchen, so viele Spiele wie möglich durchzufüh­ren und dann in der Saison notfalls reagieren“, sagte Ulms Geschäftsf­ührer Thomas Stoll. Die Ulmer, die im Eurocup am Mittwoch bei Mornar Bar 82:66 gewannen, starten am Samstag in Würzburg (20.30 Uhr) in die Saison.

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