Schwäbische Zeitung (Biberach)
Saisonstart in aller Stille
ECDC Memmingen gegen Peiting und in Regensburg
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MEMMINGEN - Der Saisonstart des ECDC Memmingen steht ganz unter dem Eindruck der Corona-Pandemie, denn die Indians sind erst seit wenigen Tagen wieder nach einer die gesamte Mannschaft betreffenden Quarantäne zurück auf dem Eis. Zwei Spieler hatten sich zunächst infiziert; insgesamt waren es schließlich sechs Vereinsangehörige, die positiv getestet wurden – und alle nur leichte Symptome zeigten. Die Konzentration beim Hauptrundenzweiten der vergangenen Saison in der Eishockey-Oberliga Süd muss sich nun aber auf die ersten sportlichen Herausforderungen richten. Am Freitag geht es gegen den EC Peiting, am Sonntag reisen die Indians zum Titelverteidiger Eisbären Regensburg.
„Wir haben wieder eine starke Mannschaft und ich bin mir sicher, dass diese eine gute Rolle in einer erneut starken Oberliga spielen wird“, sagt Sven Müller, der Sportliche Leiter beim ECDC Memmingen. Die Hoffnung, dass die Saison komplett gespielt werden kann, ist bei ihm groß: „Wenn wir nicht von der Politik gestoppt werden, dann bin ich recht zuversichtlich, dass wir die Saison durchspielen können.“
Die zunächst nötigen Geisterspiele seien derweil eine „absolute Notlösung“und dürften nicht zur Normalität werden. „Gerade für uns in Memmingen waren die Fans immer sehr wichtig. Und damit meine ich jetzt nicht nur die finanzielle Seite. Die Stimmung in Memmingen ist schon immer etwas Besonderes“, betont Müller. An die Stille in der Halle müssten sich alle erst gewöhnen. Er hoffe aber, dass in naher Zukunft wieder vor Zuschauern gespielt werden könne – bevor sich die Indians daran gewöhnten.
Die finanzielle Kalkulation für die kommende Saison sei sehr defensiv geplant worden, sagt Müller. Frühzeitig sei in allen Bereichen, in denen es möglich war, eingespart worden. „Von Beginn an wurde mit weniger Zuschauern und damit weniger Einnahmen geplant und deshalb können und werden wir auch ohne Zuschauer überleben“, sagt der Sportliche Leiter. Die Corona-Sporthilfe ermögliche es auch den Memmingern, „zusammen mit unseren Einsparungen und einem gewissen Verzicht der Spieler, dass wir überhaupt spielen können“.
Auch an die Kaderzusammenstellung seien die Memminger mit einem deutlich verringerten Budget im Vergleich zum Vorjahr herangegangen. Als wichtige Stütze blieben unter anderem Kultgoalie Joey Vollmer – der zum Saisonstart krank fehlen wird –, der schwedische Verteidiger Linus Svedlund und Stürmer Antti Miettinen erhalten. Kapitän Daniel Huhn ist nach langer Verletzung wieder in den Kader zurückgekehrt. Als zweiten Kontingentspieler hat der ECDC Svedlunds Landsmann Johan Schreiber verpflichtet, der den zu den Selber Wölfen abgewanderten Topscorer Brad Snetsinger ersetzen soll.