Schwäbische Zeitung (Biberach)

Berkheim auf dem Weg zur Goldmedail­le

European Energy Award: Nächste Zertifizie­rung wartet – Kommune muss sich weiter verbessern

- Von Tobias Rehm

BERKHEIM - Die Gemeinde Berkheim ist seit fünf Jahren Partner des European Energy Awards (EEA), der die Erfolge einer Kommune bei Energieeff­izienz und Klimaschut­z messund sichtbar macht. Im vergangene­n Jahr gab es dafür erstmals die Auszeichnu­ng. Nun bereitet sich die Gemeinde auf die Rezertifiz­ierung vor. Iris Ege von der Energieage­ntur Biberach zeigte dem Gemeindera­t diese Woche den Weg dorthin auf und lobte zugleich: „Sie haben schon relativ viel gemacht.“

Berkheim ist Bioenergie­dorf, hat erstmals 2012 eine CO2-Bilanz erstellt und eine Starkregen­risikobewe­rtung mit Maßnahmen vorliegen. „Aber es gibt immer etwas zu tun“, sagte Iris Ege. Exemplaris­ch nannte sie als übergeordn­ete Bereiche ein Leitbild, das festhält, wo die Kommune in einigen Jahren stehen möchte, ein Energiekon­zept, ein Mobilitäts­konzept und eine aktualisie­rte CO2-Bilanz.

Bei den kommunalen Liegenscha­ften werde der gesamte Wärmebedar­f zu 70 Prozent aus erneuerbar­en Energien gewonnen. Während die Energieeff­izienz hier bei 48 Prozent liege, seien es beim Strom nur zwölf Prozent. „Das ist relativ wenig, hier muss das ein oder andere Gebäude näher unter die Lupe genommen werden“, kündigte Iris Ege an. Durch die Einführung eines kommunalen Energieman­agements könnte der Verbrauch kontrollie­rt werden.

Beim ständigen Ausbau des Nahwärmene­tzes

könne man Berkheim „nur loben“. Der gesamte Wärmebedar­f in Berkheim habe einen 38-prozentige­n Anteil an erneuerbar­en Energien, beim Strom seien es gar 236 Prozent. „Das ist echt eine Leistung“, sagte Ege, dies sei ein Spitzenpla­tz für eine Kommune der Größe Berkheims. Weitere Handlungsf­elder, in denen Maßnahmen ausgearbei­tet werden könnten, seien Mobilität, interne Organisati­on und Kommunikat­ion/Kooperatio­n.

Nachdem das Audit im Dezember 2018, aus dem die Preisverle­ihung resultiert­e, mit einem Gesamterge­bnis von 57 Prozent abgeschlos­sen hatte, liege die Gemeinde aktuell bei 62 Prozent. „Es ist schön zu sehen, was sich seit diesem Audit getan hat“, sagte Bürgermeis­ter Walther Puza.

„Welche Maßnahmen sind die richtigen, um das Ergebnis für Berkheim weiter zu verbessern?“, brachte es Iris Ege auf den Punkt. In den nächsten zwei, drei Jahren sollen dafür die entspreche­nden Maßnahmen ausgearbei­tet werden, durch den EEA seien zusätzlich­e Förderunge­n möglich. Bei der Umsetzung sollten erst „weiche, sprich nicht-investive Maßnahmen“angegangen werden. 2022 steht dann die Rezertifiz­ierung an. Für die Auszeichnu­ng in Gold müssen 75 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden. Der Gemeindera­t nahm diese Ausführung zustimmend zur Kenntnis. Auch ohne konkrete Beschlüsse gefasst zu haben betonte Bürgermeis­ter Puza: „Jeder Schritt, den wir in puncto Klimaschut­z machen, ist wichtig.“

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