Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kurz berichtet
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Verband der Heilbäder fordert finanzielle Hilfe in der Krise
STUTTGART (lsw) - Dem Bäderland Baden-Württemberg droht aus Sicht des Heilbäderverbands der Abstieg. „Noch ist Baden-Württemberg mit seinen 56 höher prädikatisierten Heilbädern und Kurorten das Bäderland Nummer 1 in Deutschland“, betonte Verbandspräsident Fritz Link. Doch ohne massive finanzielle Unterstützung drohe ein Sterben der Standorte, darunter 35 mit Thermal- und Mineralbädern. Die Thermen verzeichnen laut Verband coronabedingte Umsatzverluste von insgesamt über 52 Millionen Euro. Damit seien die Kommunen als Besitzer der Thermen überfordert. Die von der Landesregierung zur Unterstützung vorgesehenen 15 Millionen Euro müssten unverzüglich fließen. Dies könne aber nur die erste Tranche sein, sagte Link. Hilfe vom Land ist in Sicht: Eine Kabinettsvorlage des Tourismusministeriums zu einem Programm wird gerade in den Ressorts abgestimmt. „Aus unserer Sicht müsste noch im November eine Kabinettsbefassung und Entscheidung des Ministerrats möglich sein“, sagte ein Sprecher von Tourismusminister Guido Wolf (CDU).
Kretschmann: Verschärfung der Corona-Auflagen möglich
BERLIN (dpa) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat eine weitere Verschärfung der Corona-Auflagen nicht ausgeschlossen. „Wenn die Intensivstationen volllaufen, ist es schon zu spät. Wir dürfen nicht warten, bis die Kapazitäten erschöpft sind“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wenn droht, dass diese rote Linie überschritten wird, kommen wir um härtere Maßnahmen – unter Umständen sehr harte Maßnahmen – überhaupt nicht herum.“Als Beispiel nannte Kretschmann eine weitere Minimierung der Kontakte. „Die Anzahl der Personen, mit denen man sich treffen kann, muss dann noch weiter reduziert werden“, sagte er. „Weihnachtsmärkte halte ich in diesem Winter leider für vollkommen ausgeschlossen“, sagte der Grünen-Politiker weiter. Auf die Frage, ob das auch für Silvesterpartys gelte, entgegnete Kretschmann: „Ich fürchte, ja. Silvesterpartys kann man im Kreise der Familie machen, aber nicht groß, feucht und fröhlich mit vielen Freunden.“
Grünen-Politiker Alexander Maier neuer Oberbürgermeister von Göppingen
GÖPPINGEN (lsw/sz) - Der Grünen-Politiker Alexander Maier (Foto: Susi Weber/SZ) wird neuer Oberbürgermeister von Göppingen. Der 29-jährige Landtagsabgeordnete setzte sich nach Stadtangaben am Sonntag im nötig gewordenen zweiten Wahlgang mit 41,8 Prozent der Stimmen ganz knapp gegen Amtsinhaber Guido Till (CDU) durch, der 41,3 Prozent holte. Till war seit 2005 Rathauschef in der rund 58 000 Einwohner zählenden Kommune. Im ersten Wahlgang Mitte Oktober hatte Till noch die meisten Stimmen erhalten, die damals nötige absolute Mehrheit aber verpasst. Bei der Neuwahl reichte Maier nun die einfache Mehrheit zum Sieg. Dritter hinter Maier und Till wurde der parteilose Politiker Stefan Horn (16,8 Prozent). Der gelernte Journalist Maier sitzt seit 2016 für die Grünen im baden-württembergischen Landtag. Dort ist er unter anderem der RechtsextremismusExperte seiner Fraktion.