Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kurz berichtet
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Studie: Corona-Krise verändert die Einkaufsgewohnheiten der Deutschen
DÜSSELDORF (dpa) - Die Corona-Krise hat die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher in Deutschland nachhaltig verändert. Die Menschen machen sich seltener als früher auf den Weg in die Supermärkte und zu Discountern, aber dafür fallen die Einkäufe meist größer aus. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor, für die 20 000 Haushalte befragt wurden. Das neue Einkaufsverhalten habe mit der Corona-Pandemie begonnen, es sei aber auch in den Monaten danach – in der „neuen Normalität“– beibehalten worden, betonte Nielsen-Handelsexperte Alexander Proske. Vom veränderten Einkaufsverhalten profitieren Nielsen zufolge vor allem kleine Verbrauchermärkte und Supermarktketten wie Edeka oder Rewe. Die Discounter hätten dagegen nicht von dem Trend zu Großeinkäufen profitiert. Eher zu den Verlierern gehören in der Corona-Krise den Marktforschern zufolge auch die Drogeriemärkte. Denn das Interesse an Produkten zur Körper- und Schönheitspflege hat seit Ausbruch der Corona-Krise deutlich nachgelassen.
Deutsche Autoindustrie sieht sich als Europameister bei E-Mobilität
BERLIN (dpa) - Im aktuellen E-Auto-Boom sehen sich die deutschen Hersteller europaweit deutlich vorn. „Die deutsche Automobilindustrie ist schon heute Europameister bei der Elektromobilität“, sagte die Präsidentin des Branchenverbandes VDA, Hildegard Müller. Sie seien führend auf dem europäischen Markt und hätten im laufenden Jahr ihren Marktanteil deutlich ausbauen können. „Dies ist umso bemerkenswerter, da sich mit 600 000 neuen Elektroautos in Europa die Gesamtzahl in diesem Jahr nahezu verdoppelt hat. Damit hat Europa sogar den chinesischen E-Markt überholt. Und: Europa hat 60 Prozent mehr Elektro-Pkw auf der Straße als die USA“, sagte Müller. Allein auf dem heimischen Markt hätten die deutschen Hersteller ihren Marktanteil in den ersten drei Quartalen von 50 Prozent auf 66 Prozent deutlich gesteigert. Die Nachfrage nach E-Autos ist zuletzt europaweit deutlich gestiegen, auch wegen erhöhter staatlicher Kaufprämien, die die Nachfrage inmitten der Corona-Pandemie ankurbeln sollen. Im Oktober lag die Zahl neu zugelassener Pkw mit Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) bei fast 48 000. Das entspricht einem Marktanteil in dem Monat von 17,5 Prozent.
Kosten zu Beginn der Heizperiode niedrig, doch der Preissprung kommt
BERLIN (dpa) - Zu Beginn der kalten Jahreszeit bleiben die Heizkosten auf einem niedrigen Niveau. Mit dem Jahreswechsel aber wird es zu einem Preissprung vor allem bei Heizöl kommen. Denn dann ist in Deutschland bei fossilen Energieträgern ein Aufschlag für das freigesetzte Kohlendioxid (CO2) fällig. Außerdem kehrt nach der vorübergehenden Senkung die Mehrwertsteuer wieder auf das alte Niveau zurück. Das Vergleichsportal Check24 berichtete, Heizen mit Gas sei in der beginnenden Heizperiode acht Prozent günstiger als im Vorjahr. Auch Heizöl sei zuletzt so günstig wie nie zuvor in den vergangenen zehn Jahren gewesen. Im September und Oktober 2020 hätten Heizölkunden daher 43 Prozent niedrigere Heizkosten als im Vorjahreszeitraum. Der Heizbedarf habe sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert.
Zentralbankchef gefeuert, Finanzminister zurückgetreten – Türkische Lira im Sturzflug
ISTANBUL (dpa/AFP) - Inmitten der beschleunigten Talfahrt der türkischen Lira hat Präsident Recep Tayyip Erdogan den Zentralbankchef Murat Uysal entlassen. Dies geht aus einem in der Nacht zum Samstag veröffentlichten Dekret hervor. Uysal soll nun den Posten für Naci Agbal räumen, der von 2015 und 2018 Finanzminister war. Am Sonntag hat dann auch noch der Schwiegersohn Erdogans seinen Rücktritt als Finanzminister erklärt. „Nachdem ich fast fünf Jahre auf Ministerposten gedient habe, habe ich die Entscheidung getroffen, mein Amt wegen gesundheitlicher Probleme nicht weiter auszuüben“, gab Berat Albayrak am Sonntag auf seinem Instagram-Account bekannt. Die türkische Lira hat in den vergangenen Monaten dramatisch an Wert verloren. Am Freitagabend wurden 8,52 türkische Lira für einen Dollar gehandelt. Seit Beginn des Jahres hat die türkische Währung damit fast 30 Prozent gegenüber dem US-Dollar verloren. Die Märkte sind besorgt über die anhaltend hohe Inflation und den starken Rückgang der Devisenreserven. Zudem steckt die Türkei in einer Wirtschaftskrise.