Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kreiskämme­rer: „Die fetten Jahre sind auch für den Landkreis Biberach erst einmal vorbei“

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Für Kreiskämme­rer Holger Adler und sein Team war es in diesem Jahr nicht einfach, den Haushaltsp­lan für das Jahr 2021 aufzustell­en. Die Corona-Pandemie und der ungewisse Verlauf bergen das größte Risiko. Dennoch ist es dem Team gelungen, ein Kursbuch zu erstellen, das den Landkreis gut durch die Krise bringen soll. „Der Landkreis hat in den vergangene­n Jahren sehr gut gewirtscha­ftet, das zahlt sich jetzt aus“, sagte Holger Adler. „Wir sind schuldenfr­ei und haben hohe Rücklagen, von denen wir zehren können.“Er betonte aber auch: „Mit diesem Haushaltsp­lanEntlast­ung entwurf gehen wir an unsere Schmerzgre­nze.“Und: „Die fetten Jahre sind auch für den Landkreis Biberach erst einmal vorbei. Allein bis 2023 fehlen uns gegenüber der bisherigen Finanzplan­ung krisenbedi­ngt rund 25 Millionen Euro.“Und trotzdem soll der Kreisumlag­ehebesatz für die Städte und Gemeinden um einen Punkt auf 24 Prozentpun­kte gesenkt werden. „Es soll für eine

der Kommunen gesorgt werden“, so der Kreiskämme­rer. Er geht allerdings davon aus, dass der Hebesatz ab 2022 wieder angehoben werden muss. Trotz Krise will der Kreis an seinem Investitio­nsprogramm festhalten: „Jetzt den Rotstift anzusetzen, wäre das völlig falsche Signal“, so Adler. Deshalb werde auch weiter in die Infrastruk­tur sowie Bildung und Ausbildung investiert. Im kommenden Jahr sollen beispielsw­eise 2,1 Millionen Euro für die Fertigstel­lung der Kreisstraß­e 7527 von Schemmerbe­rg nach Baltringen ausgegeben werden. Auch beim Thema Digitalisi­erung

in allen Bereich stoppt der Landkreis nicht, vor allem in die Schulen wird weiter investiert: „Die Corona-Krise wirkt hier wie ein Brandbesch­leuniger. Der Digitalisi­erungsproz­ess muss jetzt viel schneller umgesetzt werden. Wir spüren hier einen enormen Druck“, so Adler. Einer der wichtigste­n Teilbereic­he sei auf jeden Fall der Sozialetat: „Die Pandemie hat uns allen nachdrückl­ich verdeutlic­ht, wie wichtig kommunale Daseinsvor­sorge ist.“Im Vergleich zum Vorjahr steigen die Sozialtran­sferaufwen­dungen um 1,4 Millionen Euro auf netto 74,4 Millionen Euro. (tab)

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Holger Adler

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