Schwäbische Zeitung (Biberach)
Unglücksrabe Uduokhai
Hertha feiert beim 3:0 einen Befreiungsschlag, Augsburgs Neu-Nationalspieler dagegen patzt
AUGSBURG (dpa/SID) - Nach seinem 100. Sieg als Trainer in der FußballBundesliga war Bruno Labbadia voll des Lobes auf seine Spieler. „Das war ein sehr souveräner Auftritt von unserer Mannschaft, sehr organisiert, sehr konzentriert über 90 Minuten“, sagte der 54-Jährige nach dem 3:0 (1:0) von Hertha beim FC Augsburg.
Sieben Wochen Wartezeit hatte Labbadia auf sein Jubiläum und den zweiten Saisonsieg mit der Hertha warten müssen. Impulsgeber war dabei als Torschütze, Vorbereiter und Antreiber Matheus Cunha. Der Brasilianer verwandelte in der 44. Minute den Foulelfmeter zur Halbzeitführung. Die Offensiv-Kollegen Dodi Lukebakio (52.) und der eingewechselte Krzysztof Piatek (86.) legten nach. „Der Sieg tut unfassbar gut nach der langen Durststrecke“, kommentierte Torwart Alexander Schwolow.
Bei den beiden ersten Gegentoren halfen die Augsburger mit groben Abwehrfehlern mit. Trainer Heiko Herrlich sprach von „Geschenken“. Der FCA verpasste es, sich oben festzusetzen. „Das war unser schlechtestes Spiel bisher“, sagte Herrlich.
Unglücklich verlief der Nachmittag für Felix Uduokhai (23). Der Abwehrspieler, der von Joachim Löw erstmals in die Nationalmannschaft berufen wurde, verschuldete mit einem Tritt von hinten in die Beine von Jhon Córdoba den Strafstoß. Cunha verlud bei seinem vierten Saisontor FCA-Schlussmann Rafal Gikiewicz abgezockt. Córdoba dagegen musste ausgewechselt und durch Piatek ersetzt werden. Uduokhai ärgerte sich mächtig über sich selbst. „Die Aktion tut mir leid für die Mannschaft. Ich hatte nur Augen für den Ball und habe Córdoba daher nicht gesehen. Ich hoffe, dass er nicht schwer verletzt ist.“Die Hoffnung erfüllte sich nicht: Der Kolumbianer fällt mit einer Bänderverletzung bis Jahresende aus.
Uduokhais beste Aktion, als er mit einem entschlossenen und mutigen Dribbling das vermeintliche 1:0 durch André Hahn einleitete, wurde nicht belohnt. Hahn stand hauchdünn im Abseits. Dumm gelaufen, seufzte Uduokhai: „Das war absolut frustrierend. Wir haben ein ganz knappes Abseitstor erzielt und quasi im Gegenzug passiert der Elfmeter.“