Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kurz berichtet
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Milliardenverlust und ein Stück Kohleausstieg bei Siemens Energy
MÜNCHEN (dpa) - Bei seiner ersten Jahresbilanz hat Siemens Energy tiefrote Zahlen vorgelegt. Belastet von der Corona-Pandemie und Sondereffekten meldete das als Abspaltung von Siemens entstandene neue Unternehmen am Dienstag einen Verlust von 1,9 Milliarden Euro. Dennoch zeigte sich Siemens-EnergyChef Christian Bruch zufrieden: „Wir haben unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2020 vollständig erreicht und bestätigen den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021“, sagte er. Bruch will Siemens Energy wieder profitabler machen und hat dazu bereits Anfang September Pläne vorgestellt. Für das seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2021 erwartet Siemens Energy wieder wachsende Umsätze, nachdem diese 2020 um 5 Prozent auf 27,5 Milliarden Euro sanken. Auch das Ergebnis soll sich verbessern. Zudem geht das Unternehmen einen Schritt in Richtung Abschied vom Geschäft mit Kohle. Ab sofort werde man sich nicht mehr an Ausschreibungen für Projekte beteiligen, in denen reine Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung gebaut werden, hieß es.
Nur jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland bekommt Weihnachtsgeld
DÜSSELDORF (AFP) - Über Weihnachtsgeld kann sich weiterhin nur gut die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland freuen. Wie die Hans-Böckler-Stiftung mitteilte, erhalten 53 Prozent der Arbeitnehmer diese Jahressonderzahlung – der Anteil entspricht damit dem des Jahres 2019. Laut der Stiftung ist er bei tarifgebundenen Unternehmen deutlich größer. Außerdem zeigt die Auswertung wie im Vorjahr deutliche Unterschiede je nach Region und Branche. An der Online-Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung beteiligten sich zwischen November 2019 und Oktober 2020 insgesamt knapp 49 000 Beschäftigte. Die höchsten Chancen auf Weihnachtsgeld haben diese nach wie vor dann, wenn ihr Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist.
Vom Ketchup bis zum Traktor: EU erhebt Strafzölle auf US-Produkte
BRÜSSEL (dpa) - Die Europäische Union erhebt von diesem Dienstag an auf die Einfuhr von zahlreichen Waren aus den USA neue Strafzölle. Die von der Welthandelsorganisation WTO genehmigten Sonderabgaben wegen unerlaubter Subventionen für den US-Flugzeugbauer Boeing werden auf Nahrungs- und Genussmittel wie Tomatenketchup, Nüsse, Rum und Wodka fällig. Zu den betroffene Produkten gehören aber auch Videospiel-Konsolen, Traktoren, Schaufellader und Flugzeuge. Der Strafzoll auf Luftfahrzeuge beträgt 15 Prozent, der auf alle anderen Produkte 25 Prozent. Die EU hatte die Zusatzabgaben am Montag angekündigt. Hintergrund ist, dass Streitschlichter der Welthandelsorganisation WTO Mitte Oktober entschieden, dass die EU wegen unerlaubter Subventionen für Boeing Strafzölle auf US-Importe im Umfang von knapp vier Milliarden Dollar (3,4 Milliarden
Euro) im Jahr verhängen darf.
Autozulieferer ElringKlinger erholt sich im Sommer etwas
DETTINGEN/ERMS (dpa) - Die leichte Erholung der Autobranche im Sommer hat auch dem Zulieferer ElringKlinger wieder etwas bessere Geschäfte beschert. Im dritten Quartal zwischen Juli und September verbuchte der Konzern aus Dettingen/Erms nach eigenen Angaben vom Dienstag einen Nettogewinn von 3,4 Millionen Euro. Das ist im Vorjahresvergleich zwar ein Gewinneinbruch von 49 Prozent, andererseits aber eine deutliche Steigerung zum Frühjahrsquartal zwischen April und Juni, als ElringKlinger hohe Verluste gemacht hatte. Beim Ergebnis nach neun Monaten steht noch immer ein Minus von 30,1 Millionen Euro.
Boeing verliert noch mehr 737-Max-Aufträge – Airbus eilt davon
CHICAGO (dpa) - Der kriselnde US-Flugzeugbauer Boeing hat im Oktober weitere Stornierungen seines Problemfliegers 737 Max verkraften müssen. Insgesamt wurden zwölf Bestellungen für den nach zwei Abstürzen mit 346 Toten seit März 2019 mit Startverboten belegten Jet zurückgezogen, wie am Dienstag aus Boeings monatlicher Statistik hervorging. Seit Jahresbeginn wurden bereits 448 Stück abbestellt. Im Oktober musste Boeing zudem schon den zweiten Monat in Folge ohne jegliche Neuaufträge hinnehmen. Auch wurden insgesamt nur 13 Flugzeuge ausgeliefert.