Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Eta“stürmt in Florida – Suche nach Opfern in Guatemala abgebrochen
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MIAMI (dpa) - Der Tropensturm „Eta“hat nach seinem verheerenden Durchzug über Mittelamerika auch Überschwemmungen im Süden des US-Bundesstaates Florida (Foto: dpa) sowie auf Kuba verursacht. In der Metropolregion um Miami setzte er am Montag Stadtteile unter Wasser und entwurzelte Bäume, wie der Nachrichtensender NBC berichtete.
Mehr als 11 000 Haushalte waren demnach zeitweise ohne Strom. Auch der Westen des nahe gelegenen Karibikstaats Kuba bekam viel Regen ab. Berichte über Verletzte oder Tote gab es aus beiden Ländern zunächst nicht. Die Gesamtzahl der bestätigten Todesfälle in sechs Ländern Mittelamerikas sowie Mexiko erhöhte sich derweil auf mehr als 150 – die Mehrheit davon in Honduras und Guatemala. Diese Ziffern dürften noch deutlich steigen: Im guatemaltekischen Dorf Quejá, das von einem Erdrutsch verschüttet worden war, brach die Armee den Rettungseinsatz am Dienstag ab, wie ein Sprecher der Gemeinde San Cristóbal Verapaz auf Nachfrage mitteilte. Rund 100 Leichen würden dort vermutet. Die Suche nach ihnen konnte den Angaben zufolge wegen der Gefahr weiterer Erdrutsche zunächst nicht weitergehen.
Überfälle und Verletzte in Berlin – Bandenkrieg mit Clan-Beteiligung?
BERLIN (dpa) - Drei brutale Angriffe von zahlreichen Schlägern und Messerstechern am Wochenende in Berlin könnten auf einen Bandenkrieg zwischen einem arabischen Clan und einer russisch-tschetschenischen Gruppe hindeuten. Die für organisierte Kriminalität (OK) zuständige Abteilung im Landeskriminalamt (LKA) habe die drei Vorfälle an sich gezogen, um die Zusammenhänge zu prüfen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Insgesamt wurden bei den zwei Überfällen am Samstagabend in den Stadtteilen Neukölln und Gesundbrunnen und dem dritten Gewaltausbruch am Sonntagabend erneut in Gesundbrunnen elf Männer verletzt. Sechs Russen wurden am Samstagabend festgenommen und wieder entlassen. Unter den weiteren Beteiligten waren auch „Mitglieder einer bekannten Großfamilie“, so die Polizei. Tschetschenische Banden spielen neben kriminellen Mitgliedern arabischstämmiger Großfamilien seit Jahren eine Rolle im kriminellen Milieu der Hauptstadt.
Verteidiger legen Revision gegen Urteil nach tödlichem Streit in Augsburg ein
AUGSBURG (dpa) - Nach der Verurteilung eines 17Jährigen zu einer viereinhalbjährigen Jugendstrafe wegen des tödlichen Schlags am Augsburger Königsplatz haben die Verteidiger Revision eingelegt. Ein Sprecher des Landgerichts erklärte am Dienstag, dass der entsprechende Antrag eingegangen sei. Der Jugendliche hatte am Nikolaustag 2019 nach einem
Streit auf dem belebten Platz im Augsburger Zentrum mit einem einzigen Faustschlag einen 49-Jährigen umgebracht. Durch den Schlag erlitt der Familienvater eine Hirnblutung, an der er binnen weniger Minuten starb. Der Angeklagte gab die Tat vor der Jugendkammer des Landgerichts zu. Die Richter verurteilten ihn am Freitag unter anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu der Gefängnisstrafe. Die Tat hatte in der Adventszeit in ganz Deutschland für Schlagzeilen gesorgt.