Schwäbische Zeitung (Biberach)

Heintje trauert um seine Mama

Das Liebeslied an Hein Simons Mutter rührte Millionen – Nun ist die 86-Jährige gestorben

- Von Annette Birschel und Petra Aulbach

AMSTERDAM (dpa) - „Mama“war sein größter Hit. Mit dem Liebeslied an seine Mutter sang sich vor 53 Jahren der kleine holländisc­he Junge Heintje in die Herzen von Millionen Fans. „Mama, Du sollst doch nicht um deinen Jungen weinen“, heißt es in dem Lied. Jetzt aber trauert der Schlagerst­ar selbst um seine Mama. Johanna Simons starb im Alter von 86 Jahren in einem Krankenhau­s, teilte die Agentur des Sängers mit. „Sie war mit dem Coronaviru­s infiziert worden und ins Krankenhau­s gebracht worden.“Sie sei aber wohl an Herzversag­en gestorben. Ihr Sohn Hein (65) war noch kurz vor dem Tod bei ihr.

Die Mutter des einstigen Kinderstar­s sei nicht an Covid-19 gestorben, berichtete auch die Amsterdame­r Zeitung „De Telegraaf“. „Es war ihr Herz, das zu schwach war und versagt hat“, habe Sänger Hein Simons gesagt. Hein Simons sei „zutiefst betrübt“, sagte sein Manager Jan Zwarteveen. „Seine Mutter war alles für ihn.“Sie hatte ihren Sohn von Anfang an in seiner Karriere unterstütz­t.

1967 sang der kleine Hein neben der Jukebox in der Kneipe seiner Eltern, der Hanni-Bar in Kerkrade gleich an der deutschen Grenze, immer nur einen Song: „Mama“. Wenig später gewann Heintje einen Wettbewerb

und kurz vor Weihnachte­n 1967 trat er im deutschen Fernsehen auf. In der ZDF-Show „Der goldene Schuß“trällerte der Zwölfjähri­ge „Mama“glockenhel­l und hoch, sehr hoch. Es war der Beginn seiner großen Karriere.

Die Beziehung zu der Mutter blieb eng. Sie wohnte auch auf dem Landgut Moresnet in Belgien, das der Sänger im Dreiländer­eck bei Aachen für sich und die ganze Familie gekauft hatte. Schon im Sommer hatte sich Simons Sorgen um sie gemacht. „Sie ist leider nicht mehr so mobil“, sagte er der dpa. Vor zwei

Jahren war bei ihr eine künstliche Herzklappe eingesetzt worden. Um sie nicht zu gefährden, habe der Sänger seine Mutter nur unter Einhaltung eines Sicherheit­sabstandes besuchen können, berichtete „De Telegraaf“. Die Mutter sei bei den Besuchen ans Fenster gekommen, um mit ihm zu sprechen.

Und doch, trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen, wird die alte Frau mit dem Coronaviru­s infiziert und muss ins Krankenhau­s eingeliefe­rt werden. Simons sei „untröstlic­h“gewesen über die Umstände des Todes, schrieb „De Telegraaf“. Als sie auf der Intensivst­ation lag, habe er sie nicht mehr besuchen können. Erst ganz zum Schluss, sagte sein Manager. „In den letzten Stunden vor ihrem Tod habe ich sie in Schutzklei­dung und mit einer Maske noch einmal sehen können“, sagte Simons.

Unzählbar oft hat Hein Simons „Mama“gesungen, zuletzt noch auf seiner neuesten CD. „Ich werd' es nie vergessen, was ich an dir hab' besessen“, heißt es in der deutschen Version des Schlagers.

Simons’ Vater ist bereits vor mehr als 30 Jahren gestorben.

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FOTOS: SEEGER/DPA Mit dem Lied „Mama“, das er 1967 erstmals sang, wurde Heintje zum Star.

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