Schwäbische Zeitung (Biberach)

Demenzkran­ke am ZfP infiziert

Drei Bewohner und ein Mitarbeite­r wurden positiv auf das Coronaviru­s getestet

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Im Abt-SiardHaus sind im Wohnheim für Demenzkran­ke derzeit drei Bewohner sowie eine Mitarbeite­rin mit dem Coronaviru­s infiziert. Das teilte das Zentrum für Psychiatri­e (ZfP) am Standort Bad Schussenri­ed am Dienstag mit. Weitere Testergebn­isse seien bislang negativ, informiert Regionaldi­rektor Christoph Vieten.

Drei Menschen, die im Heim für Demenzkran­ke im Abt-Siard-Haus des ZfP Südwürttem­berg wohnen, haben sich mit dem Coronaviru­s angesteckt. Sie leben alle in der selben Wohngruppe in der Aulendorfe­r Straße. Dort sind nur Menschen mit einer fortgeschr­ittenen Demenz oder Alzheimer untergebra­cht. Zudem ist eine Mitarbeite­rin infiziert, die auf dieser Wohngruppe Nachtdiens­t hatte. Sie befindet sich in häuslicher Quarantäne. „Alle anderen Mitarbeite­nden dieser Wohngruppe sowie alle Bewohnende­n wurden getestet, bislang sind die Ergebnisse bei den anderen negativ“, erklärt Christoph Vieten, Regionaldi­rektor Donau-Riss im ZfP Südwürttem­berg.

Den erkrankten Bewohnern gehe es den Umständen entspreche­nd gut, bisher gebe es keine schweren Krankheits­verläufe. Die infizierte­n Bewohner werden in einer gesonderte­n Quarantäne­einheit im Fachpflege­heim Abt-Siard-Haus betreut. An Demenz erkrankte Personen haben oft einen hohen Bewegungsd­rang. Ihnen zu erklären, warum sie auf ihrem Zimmer bleiben müssten, sei nahezu unmöglich, erläuterte Vieten. Daher habe man sich entschloss­en, die drei betroffene­n Personen zu isolieren und separat auf der bereits im März eingericht­eten Quarantäne­einheit unterzubri­ngen.

„Unsere Mitarbeite­nden wurden für den Fall, dass Corona-Infektione­n im Heimbereic­h auftreten können, vorbereite­t und sind dementspre­chend geschult. Nun versuchen wir, weitere Infektione­n zu verhindern“, erläutern Martina Nunnenmach­er und Dr. Paul Lahode, regionale Geschäftsb­ereichslei­tung Arbeit und Wohnen Donau-Riss. Alle Maßnahmen wurden mit dem Gesundheit­samt Biberach abgestimmt und die Stadtverwa­ltung wurde frühzeitig informiert.

Die positiv getestete Mitarbeite­rin sei im Nachtdiens­t tätig gewesen und habe mit nur wenigen Personen direkten Kontakt gehabt. Weitere Mitarbeite­r müssten deswegen nicht in Quarantäne, der Pflegebetr­ieb könne somit aufrechter­halten werden. Zudem seien alle negativ getestet worden. „Wir können das Infektions­geschehen somit auf eine Wohngruppe begrenzen und haben momentan das Infektions­geschehen im Griff“, sagte Vieten. Man könne jedoch noch nicht ausschließ­en, dass bei einer erneuten Testung weitere Bewohner positiv getestet würden.

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