Schwäbische Zeitung (Biberach)
Feier mit zwölf Männern aus elf Haushalten
Bräutigam lädt in Memmingen nach seiner Hochzeit Freunde ein – dann kommt die Polizei
MEMMINGEN (arz/sz) - Die Polizei hat am Samstag in Memmingen eine Hochzeitsfeier aufgelöst. Da staunte ein Bräutigam (20) nicht schlecht, als gegen 20 Uhr die Ordnungshüter bei ihm klingelten. Eine Anwohnerin in der Memminger Mozartstraße hatte in einem Mehrfamilienhaus ein stetiges Kommen und Gehen bemerkt – trotz der Corona-Auflagen. Aus besagter Wohnung erklang zudem wohl auch lautere Musik. Die Frau rief die Polizei. Eine Streife rückte aus und klingelte, der Wohnungsinhaber öffnete und ließ die Beamten anstandslos hinein. Drinnen trafen die Polizisten insgesamt zwölf Personen an – aus insgesamt elf Haushalten. Zurzeit sind aber nur Treffen aus zwei Haushalten erlaubt.
Die reine Männerrunde entpuppte sich als Nachfeier einer Hochzeit
– denn der Bräutigam und Wohnungsinhaber hatte am Freitag geheiratet und wollte dieses freudige Ereignis nun mit einigen Freunden feiern.
Auf zwei Räume hatten sich die Gäste verteilt und waren dort gerade am Essen, als die Beamten eintrafen. „Alle Personen zeigten sich kooperativ“, schilderte Memmingens Polizeichef Joachim Huber. Einige sagten, sie seien sich über die aktuellen Pandemie-Regelungen nicht im Klaren gewesen.
Alle Gäste verließen mit beiden Polizisten anstandslos die Wohnung. Die elf Männer und auch den Bräutigam erwarten nun Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Einer glücklichen Ehe wird der Polizeieinsatz aber wohl nicht im Wege stehen.