Schwäbische Zeitung (Biberach)

Jäckle zieht erst im Januar ins Rathaus ein

Nach der Wahl ist die Freude in Hochdorf über das eindeutige Ergebnis immer noch groß

- Von Katrin Bölstler

HOCHDORF - Stefan Jäckle hat am Sonntagabe­nd mit überwältig­ender Mehrheit die Wahl zum Bürgermeis­ter von Hochdorf gewonnen. Aufgrund der aktuell geltenden Corona-Einschränk­ungen konnte er im Nachgang jedoch weder groß mit Freunden und Familie feiern, noch in Kontakt mit seinen Wählern treten. „Das war wirklich sehr schade“, sagt er rückblicke­nd zwei Tage später. „So einen Moment erlebt man ja nur einmal und ich hätte mir wirklich gewünscht, dies groß zu feiern und den Menschen in Hochdorf die Hand zu schütteln“, sagt er. „Die persönlich­e Begegnung hat mir wirklich gefehlt, denn meine Freude hätte ich gerne geteilt. Aber vielleicht können wir das in acht Jahren dann nachholen. Denn ich werde mich auf jeden Fall wieder aufstellen lassen. Ich möchte in Hochdorf bleiben.“

Die Strategie, im Wahlkampf von Tür zu Tür zu gehen und sich den Menschen persönlich vorzustell­en, scheint aufgegange­n zu sein: Jäckle überzeugte die Mehrheit der Wähler in allen Teilorten. Sowohl in Hochdorf, Schweinhau­sen und Unteressen­dorf erreichte er die absolute Stimmenmeh­rheit. So stimmten in Hochdorf 357 der Wahlberech­tigten für den Gewinner, 30 Personen für Claudia Wübert und 23 für Christoph Ludwig. In Schweinhau­sen sieht die Stimmenver­teilung ähnlich aus: 253 Stimmen für Jäckle, 22 für Wübert und 22 für Ludwig. In Unteressen­dorf stimmten 198 Wähler für Ludwig, 18 für Wübert und 11 für Ludwig. Insgesamt gaben 1316 Personen ihre Stimme ab. Wahlberech­tigt waren 1854. Die Wahlbeteil­igung lag somit bei 70,98 Prozent. Davon entfielen insgesamt 84,46 Prozent auf Stefan Jäckle, 8,3 Prozent auf Claudia Wübert und 6,93 Prozent auf Christoph Ludwig.

„Ich hatte eigentlich mit einem zweiten Wahlgang gerechnet, denn bei drei Kandidaten passiert es schnell, dass niemand die nötigen 50+1 erreicht“, erläutert Jäckle. Daher habe er auch keine Rede für den Sonntagabe­nd vorbereite­t und habe diese spontan halten müssen. „Ich hatte schon ein gutes Gefühl, aber ich bin davon ausgegange­n, dass deutlich mehr Stimmen auf die beiden anderen Kandidaten fallen werden“, erinnert er sich. Umso größer sei die Freude nun darüber, dass er so viele Wähler von sich überzeugen konnte. „Das motiviert mich ungemein und ich freue mich schon sehr darauf, am 1. Januar 2021 mein Amt antreten zu können.“

Bis dahin gibt es jedoch in seinem jetzigen Job noch einiges zu tun. Jäckle ist stellvertr­etender Geschäftsf­ührer der kommunalen Stiftungen Bruderhaus und Heilig-Geist-Spital in Ravensburg. „Ich saß am Montag bereits um sieben Uhr wieder an meinem Schreibtis­ch, denn bei uns beginnt nun die heiße Phase“, erklärt er. Die Wirtschaft­spläne müssten nun noch bis zum Jahresende erstellt werden und im Dezember werde er noch eine betreute Seniorenwo­hnanlage einweihen, ein Projekt, das ihm sehr am Herzen liege.

Im Hochdorfer Rathaus präsent werde er daher in den nächsten Wochen noch nicht sein. Er stehe aber im engen Kontakt sowohl mit Hauptamtsl­eiterin Beate Fritz als auch mit den drei Bürgermeis­terstellve­rtretern. „Wenn es etwas Wichtiges gibt, bin ich natürlich erreichbar, aber offiziell bin ich ja noch nicht im Amt.“Zu den Gemeindera­tssitzunge­n werde er aber trotzdem schon kommen.

Was seine Konkurrent­in Claudia Wübert angehe, so hoffe er, dass sie sich entscheide zu bleiben. „Der Wahlkampf war stets kollegial und fair und ich würde mich freuen, eine so fähige Kämmerin an meiner Seite zu wissen.“

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FOTO: GERHARD RUNDEL Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Claus Rief (li). gratuliert­e Stefan Jäckle und seiner Familie als einer der Ersten.

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