Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ehingen bekommt ein neues Krankenhaus
Start des Projekts „Alb-Donau-Klinikum 2025“– Spatenstich für Neubau soll 2024 erfolgen
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EHINGEN/LANGENAU - In Ehingen wird ein neues Krankenhaus am jetzigen Standort an der Spitalstraße gebaut. Genaue Pläne dazu will die ADK GmbH im kommenden Jahr präsentieren. Landrat Heiner Scheffold hofft auf einen Spatenstich spätestens im Jahr 2024. Ehingen ist somit Teil des Projekts „Alb-Donau-Klinikum 2025“, das die ADK GmbH für Gesundheit und Soziales am Standort Langenau zusammen mit Scheffold als Aufsichtsratsvorsitzendem vorgestellt hat.
Seit rund zehn Jahren geht die ADK GmbH konsequent den Weg der Spezialisierung der drei Klinikstandorte in Ehingen, Blaubeuren und Langenau. Ein Weg, der nun noch intensiver verfolgt wird, wie Scheffold und Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales, deutlich gemacht haben. „Es geht schlichtweg um das Zukunftskonzept unserer Kliniken, das nun auch von der Gesellschafterversammlung beschlossen wurde“, erklärt Scheffold, der mit der weiteren Spezialisierung der drei Häuser auch die Attraktivität der Standorte stärken will. „Gute Gesundheitszentren mit ambulanter und stationärer Versorgung, zusammen mit den Themen Prävention, Nachsorge und Betreuung sind wichtige Standortfaktoren, gerade im ländlichen Raum“, betont Scheffold, der in diesem Zusammenhang auf die große Flächenstruktur des Alb-Donau-Kreises hinweist, der immerhin der siebtgrößte Landkreis in Baden-Württemberg ist. „Die Struktur des Kreises ist unregelmäßig. Wir haben keinen Kreis im Kreis, wo wir beispielsweise zentral eine Klinik für alle bauen könnten. Wir haben die Regionen Langenau, Laichingen, die Alb, die Illerschiene, Schelklingen und Blaubeuren, die VG Munderkingen und Ehingen. Deshalb brauchen wir auch weiterhin drei Standorte“, so der Landrat. Zusammen mit den sogenannten Maximalversorgern aus Ulm, der Uniklinik und dem Bundeswehrkrankenhaus, seien die Menschen gut versorgt.
Pro Jahr fließen aus dem Kreishaushalt zwischen 3,5 und fünf Millionen
Euro an Betriebskostenzuschüssen in die drei Standorte, hinzu kommen Investitionen von rund 8 Millionen Euro pro Jahr. „Das machen wir, weil die medizinische Versorgung ein zentraler Baustein der Infrastruktur ist“, sagt Scheffold, der sich als Aufsichtsratsvorsitzender der GmbH auch darüber freut, dass die Fallzahlen in Ehingen, Blaubeuren und Langenau seit seinem Amtsantritt im Jahr 2016 von damals 15 500 auf nun mehr als 18 000 stationäre Fälle pro Jahr gestiegen sind. „Das zeigt, dass unsere Kliniken eine starke Nachfrage haben“, so Scheffold, der deshalb zusammen mit Wolfgang Schneider nun die Kliniken deutlich weiterentwickeln möchte. Der allererste Schritt dazu erfolgte bereits im Jahr 1994, als die Krankenhäuser, die damals noch ein Dezernat in der Kreisverwaltung waren, zur GmbH wurden. 2001 wurde dann mit Ehingen das erste Gesundheitszentrum entwickelt, 2005 folgte Blaubeuren und 2009 Langenau. „Auch der Schritt, die drei Standorte zwischen 2010 und 2011 zum AlbDonau-Klinikum zusammenzufassen, war wichtig. Das, verbunden mit dem Schritt zur jeweiligen Spezialisierung, war und ist der Schlüssel zum Erfolg“, so der Landrat.
So hat Ehingen seinen Schwerpunkt auf Unfallchirurgie, Orthopädie, Kardiologie, Urologie und Geriatrie mit Rehaklinik gelegt und darf seit drei Jahren auch Arbeitsunfälle stationär behandeln. „In Ehingen wird es einen Neubau am jetzigen Standort geben. Die Pläne dafür werden wir im kommenden Jahr vorstellen“, erklärt Schneider die Perspektive für den Standort Ehingen, an dem sich zudem der Sitz der ADK GmbH befindet. Genaueres konnte der Geschäftsführer noch nicht sagen. Die ADK GmbH befinde sich hier in vielversprechenden Gesprächen mit dem Sozialministerium in Stuttgart, das allgemein die Pläne für das Projekt „Alb-Donau-Klinik 2025“unterstützt und mit Geldern subventionieren werde. „Der Neubau in Ehingen, so viel kann ich sagen, ist nicht in weiter Ferne. Der kommt mittelfristig. Mein Ziel ist ein Spatenstich 2023, spätestens 2024“, betont Scheffold.
Am Standort Blaubeuren, der ausgebaut werden soll, wird die Spezialisierung weiterhin bei der Viszeralchirurgie und der Gastroenterologie liegen. Beide Häuser werden die Geburtshilfe und die Gynäkologie behalten. Immerhin gibt es im Schnitt 700 Geburten in Ehingen und 600 in Blaubeuren.
Der Standort Langenau wird dahingehend umgebaut, dass hier eine Fachklinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Akutgeriatrie entsteht, ambulante Operationen soll es weiterhin geben. Rund 80 stationäre Betten sollen in Langenau dann das Kompetenzzentrum für Innere Medizin ausfüllen. „Aus Sicht der Universitätsklinik kann ich die Pläne für die Entwicklung der Langenauer Klinik nur begrüßen. Sie werden uns helfen, unsere klinikübergreifende Zusammenarbeit im Sinne der vorhandenen Versorgungsstrukturen noch sinnvoller zu nutzen“, sagt Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsklinik Ulm.
Somit lautet das Motto für die Zukunft der ADK-Kliniken laut Schneider: „Drei Standorte, drei Schwerpunkte. Und wir wollen die Schwerpunkte an jedem Standort in hoher Qualität anbieten“, so Schneider. Für Scheffold steht zudem eines fest: „Unsere Vorgänger haben vieles richtig gemacht. Und darauf werden wir nun aufbauen.“