Schwäbische Zeitung (Biberach)

Vorteil fürs Christkind

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Unter dem Einfluss der Seuche ändert sich auch das Weihnachts­fest. Der uralte Kulturkamp­f zwischen Christkind und Weihnachts­mann zum Beispiel wird im Lichte der diversen Infektions­schutzvero­rdnungen vollkommen neu ausgehande­lt. Denn inzwischen wissen wir, dass Weihnachts­mann, beziehungs­weise „Santa Claus“, beziehungs­weise „Father Christmas“, respektive „Väterchen Frost“alle zur Corona-Risikogrup­pe gehören: männlich, uralt, übergewich­tig.

Da wäre es natürlich das Falscheste vom Falschen, wenn sich der

Weihnachts­mann, statt zu Hause bei seinen Rentieren in Lappland zu bleiben, durch Millionen von Kaminen zwängte. Lockdown und heiliger Bimbam – das passt fürwahr nicht zusammen. Die Weihnachts­geschenke müssten mindestens 14 Tage in Quarantäne. Wer aber will nach Heilig Dreikönig die Hüllen von den Präsenten reißen – rein rechnerisc­h wäre dann ja fast der 7. Advent. Und spätestens dann – so weiß es schon der Volksmund – „hast Du Weihnachte­n verpennt“.

Die Studienlag­e spricht indes eindeutig für das juvenile Christkind.

Auch kleinste Dreikäseho­chs gelten nicht als Supersprea­der, wodurch gegen das segensreic­he Wirken des Christkind­s zu Heiligaben­d nichts einzuwende­n ist. Der Sicherheit­sabstand ist darüber hinaus auch gewahrt, weil jeder Knirps weiß, dass das Christkind erst dann die Geschenke unter den Baum legt, wenn absolut niemand mehr im Wohnzimmer ist. Wenn dann noch das Lametta regelmäßig desinfizie­rt wird, steht einer fröhlichen Weihnacht nichts mehr im Wege. (nyf)

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FOTO: JACKY BROWN/IMAGO IMAGES Das Christkind – in jeder Hinsicht glaubwürdi­ger als der Weihnachts­mann.

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