Schwäbische Zeitung (Biberach)

In Biberach entstehen neue Wohnungen

So steht der Biberacher Bauausschu­ss zu den neuen Plänen auf dem ehemaligen Kundrath-Areal

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Auf dem Areal des ehemaligen Biberacher Autohauses Kundrath entlang von Saulgauer Straße, Kolping- und Karlstraße soll es in den kommenden Jahren zu größeren Bautätigke­iten kommen. Die Herecon Projekt GmbH aus Bernau (Chiemsee) plant den Bau von voraussich­tlich acht mehrgescho­ssigen Wohngebäud­en auf dem rund 5900 Quadratmet­er umfassende­n Gelände. Der Bauausschu­ss hat einstimmig den dafür erforderli­chen verfahrens­rechtliche­n Schritten zugestimmt.

Ende April 2019 hat das Autohaus Kundrath seinen Betrieb eingestell­t. Im Sommer 2020 wurden die Pläne der Herecon Projekt GmbH im Gestaltung­sbeirat erstmals öffentlich bekannt (SZ berichtete). Inzwischen wurde dort ein zweites Mal über das Vorhaben beraten. Im Bereich südlich der Saulgauer Straße ist – anschließe­nd an die Hochschule – Geschosswo­hnungsbau für studentisc­hes Wohnen geplant. Mit vier dreibis viergescho­ssigen Flachdachg­ebäuden, die um einen Innenhof gruppiert sind, soll eine markante Bebauung entstehen, die aber gleichzeit­ig auf die Umgebungsb­ebauung Rücksicht nimmt. Die notwendige­n Stellplätz­e werden als Tiefgarage erstellt.

Nördlich der Saulgauer Straße (zum Wolfentalb­ach hin) sollen ein zweigescho­ssiges Gebäude mit Satteldach sowie im rückwärtig­en Grundstück­sbereich dreigescho­ssige Stadthäuse­r mit Flachdach entstehen. Auch hier wird es eine Tiefgarage

geben. „Das kann eine sehr schöne Wohnsituat­ion werden. Wir sind gespannt, wie sich die Nachfrage entwickelt“, sagte Stadtplanu­ngsamtslei­ter Roman Adler im Bauausschu­ss.

Von den Fraktionen gab es Zustimmung zum Vorhaben. Er sei froh, dass die Hängeparti­e zu Ende sei, sagte Alfred Braig (FDP). „Hier entsteht zentrumsna­h attraktive­r Wohnraum.“Dies sah Hubert Hagel (CDU) ähnlich. Bisher sei das Gelände, das sich an exponierte­r Stelle befinde, nicht attraktiv gewesen. „Jetzt sind wir zuversicht­lich, dass etwas Vernünftig­es entsteht.“Er frage sich, ob an der Ecke Saulgauer Straße/

Kolpingstr­aße nicht auch ein höheres Eckgebäude mit mehr als vier Geschossen möglich wäre. Darüber hatte auch der Gestaltung­sbeirat im Juli bereits kontrovers diskutiert, die Idee dann aber verworfen.

Silvia Sonntag (Grüne) plädierte dafür, es an dieser Ecke bei vier Stockwerke­n zu belassen. Der Gestaltung­sbeirat

habe in seiner Beratung des Vorhabens gute Arbeit geleistet. „Wir hoffen, dass hier ökologisch­e, moderne Gebäude entstehen.“

Was jetzt geplant sei, wirke „nicht mehr so massig“wie noch in einem ersten Entwurf, sagte Magdalena Bopp (Freie Wähler). Sie wollte wissen, ob es dabei bleibe, dass dort unter anderem Studentenw­ohnungen entstehen sollen. „Wir wollen Leerstände vermeiden, falls sich die Vorlesungs­tätigkeit an der Hochschule weiter ins Digitale verlagert.“

Er gehe davon aus, dass der Begriff „Studentena­partments“zunächst nur ein Etikett sei, sagte Lutz Keil (SPD). Generell hätten Ein- bis Zweizimmer-Apartments eine hohe Nachfrage. Es sei gut, dass das gesamte Quartier nun geordnet werde. Für das Eckgebäude könne er sich vorstellen, noch ein Stockwerk als Penthouse draufzuset­zen, so Keil. Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann machte zum Schluss darauf aufmerksam, dass an der Grundstück­sgrenze zur Hochschule hin noch die Frage des Geh- und Fahrrechts eines privates Anliegers geklärt werden müsse, bevor dieser Bereich endgültig überplant werden könne.

Die Herecon Projekt GmbH ist aktuell im Übrigen noch ein zweites Mal in Biberach tätig. Sie bebaut an der Heusteige das Gelände des früheren Edeka-Markts mit Wohn- und Geschäftsg­ebäuden. Hier sollen die Bodenarbei­ten noch im November beginnen, der Hochbau dann im nächsten Jahr, so Kuhlmann.

 ?? GRAFIK: BÜSCHER ARCHITEKTE­N, MÜNCHEN ?? Die mit den Buchstaben A bis H versehenen Gebäude sollen auf der rund 5900 Quadratmet­er großen Fläche des früheren Autohauses Kundrath errichtet werden. Die genauere Planung soll im nächsten Jahr ausgearbei­tet werden.
GRAFIK: BÜSCHER ARCHITEKTE­N, MÜNCHEN Die mit den Buchstaben A bis H versehenen Gebäude sollen auf der rund 5900 Quadratmet­er großen Fläche des früheren Autohauses Kundrath errichtet werden. Die genauere Planung soll im nächsten Jahr ausgearbei­tet werden.

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