Schwäbische Zeitung (Biberach)
Tote Fische im Tannheimer Ortsbach
Fall wurde von Behörden untersucht, doch eine eindeutige Erklärung gibt es nicht
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TANNHEIM - Im Tannheimer Ortsbach sind aus ungeklärter Ursache einige Fische gestorben. Wie Tannheims Bürgermeister Thomas Wonhas berichtet, meldeten Passanten am Montag vor zwei Wochen, dass im Bach tote Fische liegen würden. „Der Bach ist über weite Strecken verdolt. An der Stelle, an der der Bach in der Ortsmitte wieder zu sehen ist, lagen die toten Fische am verdolten Bachbett“, sagte Wonhas. Die Meldung erreichte den Bürgermeister nachmittags noch vor der Gemeinderatssitzung, die am selben Abend stattfand. Die gefundenen toten Fische waren dann auch kurz Thema in der Sitzung. Wie es im Sitzungsbericht im Mitteilungsblatt heißt, gab es Fragen aus der Mitte des Gemeinderats zum „Fischsterben im Ortsbach“.
Wie Wonhas dem Rat berichtete, sei die Gemeinde sofort aktiv geworden. „Ich habe den Bauhof gleich damit beauftragt, Wasserproben zu ziehen. Diese wurden vom Klärmeister untersucht“, sagt Wonhas. Doch bei der Untersuchung kam nichts heraus. „Das Ergebnis war unauffällig“, berichtet Wonhas. Die genaue Zahl an toten Tieren kann Wonhas nicht genau benennen. „Es waren einige. Alle paar Meter lag ein toter Fisch.“Wie er berichtet, informierte die Gemeinde daraufhin mehrere Behörden, darunter den Fischgesundheitsdienst in Aulendorf, das Wasserwirtschaftsamt und die Abteilung der Polizei, die für Gewerbe und Umwelt zuständig ist. Auch ein Tierarzt, der Mitglied im Tannheimer Gemeinderat ist, schaltete sich laut Wonhas ein.
„Die zuständigen Mitarbeiter der Polizei und des Wasserwirtschaftsamts sind sehr schnell gekommen. Gemeinsam mit dem Bauhof sind sie am Mittwochmorgen den Bach abgefahren.“Auch diese Untersuchung brachte laut Wonhas keine Erkenntnisse, woran die Fische gestorben seien. „Laut Polizei war das Wasser klar und geruchlos.“Wie Wonhas sagt, seien bei der Untersuchung durch die Behörden und auch in den Tagen danach keine toten Fische mehr entdeckt worden. Im Gegenteil: „Das Gute ist, dass lebendige Fische im Bach gesehen worden sind“, sagt Wonhas. Die Gemeinde habe „vorsichtshalber“zwei tote Fische eingefroren. Er vermutet, dass „irgendjemand kurzfristig etwas in den
Bach eingeleitet hat“, das den Tod der Tiere verursachte.
Diese Vermutung teilt die Polizei nicht. Wie der Sprecher der Polizei Ulm Holger Fink auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“sagt, schließt die Polizei eine Straftat aus. „Momentan haben wir keine Hinweise auf eine Gewässerverunreinigung oder eine Straftat.“Die Polizei habe den Bach komplett abgefahren. „Das Wasser war glasklar. Ein kleiner toter Fisch wurde dabei noch entdeckt, aber auch lebendige Fische“, sagt Fink. Die Polizei gibt die Zahl der toten Tiere mit zehn an. Diese seien in einem besonders geschützten Bereich gefunden worden. „Weil wir keine Hinweise auf eine Verunreinigung oder eine Straftat haben, gehen wir von natürlichen Ursachen aus“, sagt Fink. Als denkbare Möglichkeiten nannte er einen kurzzeitigen Sauerstoffmangel im Wasser oder zu wenig Nahrung. „Unter den gefundenen Fischen waren auch Bachforellen, die als sehr empfindlich gelten“, sagt Fink.
Laut Bürgermeister Wonhas sind seit der Entdeckung der toten Fische vor etwa zwei Wochen keine weiteren mehr gefunden worden.