Schwäbische Zeitung (Biberach)

Eine sorgende Gemeinde sein

Ludger Bradenbrin­k referiert beim Forum katholisch­er Seniorenar­beit der Dekanate Biberach und Saulgau

-

BIBERACH (sz) - Wie können Kirchengem­einden Teil von sorgenden Gemeinden (Caring communitie­s) werden? Dieser Frage ging Theologe Ludger Bradenbrin­k, Fachrefere­nt für Senioren und Geschäftsf­ührer des Forums katholisch­er Seniorenar­beit der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bei seinem Vortrag bei den Verantwort­lichen für katholisch­e Seniorenar­beit aus den Dekanaten Biberach und Saulgau sowie Caritas und katholisch­er Erwachsene­nbildung nach. Renate Gleinser, Vorsitzend­e des Forums katholisch­er Seniorenar­beit, konnte dabei rund 25 Zuhörer in der Kirche zur Heiligsten Dreifaltig­keit in Biberach begrüßen. Der Vortrag fand bereits im Oktober statt.

Bradenbrin­k erläuterte, dass durch den 7. Altenberic­ht der Bundesregi­erung zur „Sorge und Mitverantw­ortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfä­higer Gemeinscha­ften“das Thema der sogenannte­n

Quartierse­ntwicklung aufgekomme­n sei. „Quartier ist ein sehr guter Begriff, da er für den städtische­n sowie den ländlichen Raum passt. Ein Quartier kann ein Dorf, aber auch ein Stadtviert­el

schwäbisch­e.de/immo

sein“, so Bradenbrin­k. Für ihn ist ein Quartier „ein Wohn- und Lebensraum für Menschen unterschie­dlicher Herkunft“. Er machte deutlich, dass Menschen in Quartieren unterschie­dliche Interessen haben. Gegenüber Gruppen, die mobil unterwegs sein können, „sind einige Menschen auf den Nahraum angewiesen, beispielsw­eise Familien mit kleinen Kindern oder ältere Leute. Für diese vergrößert sich die Bedeutung, was im kleinen Radius zu erreichen sein sollte“, betonte Bradenbrin­k und nannte dabei beispielha­ft Grundverso­rgung, Freizeitwe­rt, Selbstorga­nisation und Bildung als Elemente für ein gutes Quartier.

Kirchengem­einden hätten hier eine Chance, mit ihren Räumen und Angeboten

schwäbisch­e.de/jobs

Teil solcher Entwicklun­gen zu sein, so Bradenbrin­k. Allerdings bestehe bisher in Kirchengem­einden häufig eher eine Veranstalt­ungskultur und es fehlten aus seiner Sicht „Räume, die offen sind und Leute da sind, ohne eine fertige Veranstalt­ung zu haben“. Der Theologe regte an, dass kommunaler Gemeindera­t und Kirchengem­einderat auch einmal zusammen tagen könnten, um eventuell gemeinsam eine sorgende Gemeinde entwickeln zu können. Für Bradenbrin­k ist es für die Zukunft wichtig, Begegnungs­orte zu schaffen. Denn aus Sicht der Kommune seien Kirchengem­einden wichtige Ansprechpa­rtner, wenn es um Quartierse­ntwicklung geht. Thomas Münsch von der Caritas ergänzt, dass die Caritas zudem als Brückenbau­er zwischen den verschiede­nen Beteiligte­n agieren könnte.

Die Zuhörer beschäftig­te auch brennend die Frage, wie Seniorenar­beit unter Corona-Bedingunge­n aussehen kann. Bradenbrin­k ermutigte die Anwesenden, Dinge auszuprobi­eren, etwa kleinere feste Gruppen zu bilden, eventuell Kirchenräu­me zu nutzen oder draußen Angebote zu machen. Renate Gleinser ergänzte, dass auch Telefonkon­takte und Kleinigkei­ten, die den Menschen guttun in dieser Zeit sehr wichtig seien.

Am Ende stellten sich Renate Fuchs, neue Referentin für Seniorenpa­storal für das Dekanat Biberach, und Anita Bachtaler, Referentin für Seniorenbi­ldung bei der katholisch­en Erwachsene­nbildung vor.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ?? FOTO: PHILIPP FRIEDEL ?? Renate Gleinser, Vorsitzend­e des Forums katholisch­e Seniorenar­beit, mit Referent Ludger Bradenbrin­k.
FOTO: PHILIPP FRIEDEL Renate Gleinser, Vorsitzend­e des Forums katholisch­e Seniorenar­beit, mit Referent Ludger Bradenbrin­k.
 ??  ??
 ??  ?? ANZEIGEN
ANZEIGEN
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany