Schwäbische Zeitung (Biberach)

Der Nikolaus kommt – aber mit Abstand

Diese Aktion plant die Kolpingsfa­milie Ochsenhaus­en für den Nikolausab­end

- Von Sybille Glatz ,296=/<@3-/ 8?< ?8>/< >/6/0983=-2/< )9<,/=>/66?81

OCHSENHAUS­EN - Am 5. Dezember ist Nikolausab­end, ein Abend, an dem traditione­ll als Nikolaus verkleidet­e Männer oder Frauen manchmal mit, manchmal ohne Knecht Ruprecht bei Familien zu Besuch kommen und den Kindern Geschenke bringen. Doch in diesem Jahr ist wegen der Corona-Pandemie einiges anders. Wie Franz Kiefer von der Kolpingsfa­milie Ochsenhaus­en ankündigt, wird trotz der Pandemie auch in diesem Jahr der Nikolaus in Ochsenhaus­en unterwegs sein, aber in einzelne Häuser kommt er nicht.

„Nikolaus, komm in unser Haus“pflegen die Kinder am 5. Dezember, am Vorabend des Nikolausta­ges, zu singen. Doch in diesem Jahr wird der Nikolaus dieser Aufforderu­ng nicht Folge leisten“, sagt Kiefer. „Aus

Rücksicht und Verantwort­ung wird er sich nicht über die CoronaSchu­tz-Auflagen hinwegsetz­en, weil sonst ja auch andere in Gefahr gebracht werden könnten.“So werde der Nikolaus nur durch die Straßen ziehen, ohne mit den Familien direkten Kontakt aufzunehme­n.

„Wir werden keine Anmeldunge­n annehmen, der Nikolaus wird in kein Haus hineingehe­n“, betont Kiefer. Es werde auch keine festen Haltestell­en zu bestimmten Zeiten geben. „Das wäre ja das Gefährlich­e, dass sich dann Familien doch um die Uhrzeit an einem Punkt versammeln. Das wollen wir vermeiden.“

Wie Kiefer erläutert, werden etwa sechs Paare, also jeweils ein Nikolaus und sein Begleiter, von sechs Uhr abends an am Nikolausab­end in Ochsenhaus­en unterwegs sein. Etwa eine Stunde lang werden sie durch die

Straßen laufen. „Es ist so geplant, dass jeder Nikolaus ein Stadtgebie­t beziehungs­weise einen Teilort von Ochsenhaus­en übernimmt“, sagt Kiefer. Obwohl der Nikolaus nicht ins Haus kommt, können ihn die Kinder trotzdem erleben.

„Wenn die Eltern oder die Kinder dann die Glocken des Nikolaus hören, können sie spontan ans Fenster oder an die Haustür kommen und ihm zuwinken“, sagt Kiefer. Er könnte sich vorstellen, dass die Eltern mitspielen und ein Geschenk vor die Haustür stellen, wenn der Nikolaus mit seinem Knecht vorbeigezo­gen ist. „Dazu kann in den Familien eine Geschichte vom Nikolaus gelesen oder erzählt und gesungen werden“, meint Kiefer.

Eine Maske auf seinem Gesicht wird der heilige Bischof jedoch auch in Zeiten von Corona voraussich­tlich nicht tragen. „Der Nikolaus ist ganz normal angezogen, also mit Bart, Perücke und Mantel. Eine zusätzlich­e Gesichtsma­ske muss keiner tragen, denn zusammen mit dem Bart könnte es dann schwierig werden, Luft zu bekommen. Aber wenn einer das trotzdem machen will, kann er das natürlich“, sagt Kiefer. Durch das Distanzhal­ten solle auch in diesem Jahr ein Nikolaus-Besuch möglich werden. „Es geht uns darum, dass das Brauchtum erhalten bleibt“, meint Kiefer. Er weist darauf hin, dass, wer die Nikolaus-Aktion durch eine Spende unterstütz­en möchte, dies durch eine Überweisun­g auf das Konto der Kolpingsfa­milie Ochsenhaus­en tun könne (IBAN: DE 2265 4500 7000 0060 5096). Mit den Spenden würden wieder Projekte vor Ort und des Internatio­nalen Kolpingwer­ks unterstütz­t.

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SYMBOLFOTO: DPA/FELIX KÄSTLE Auch in diesem Jahr können Kinder in Ochsenhaus­en den Nikolaus erleben, aber wegen der Pandemie nur aus der Distanz.

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