Schwäbische Zeitung (Biberach)
Festhalle soll barrierefrei werden
So sieht die Grobplanung für die Mittelbiberacher Hallensanierung aus
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MITTELBIBERACH - Die Mittelbiberacher Turn- und Festhalle ist mittlerweile rund 30 Jahre alt. Im Gemeinderat wurde nun die Grobplanung für die Hallensanierung vorgestellt. Die Kosten belaufen sich nach Schätzungen des Fachbüros Groß auf etwa 1,8 Millionen Euro. Die Gemeinde hat Fördergelder beim Land beantragt, es winken Zuschüsse von maximal 815 000 Euro.
„Die Turn- und Festhalle wird von der Bevölkerung geschätzt und gut genutzt“, berichtete Planer Roland Groß. Nun gehe es darum, die Halle instand zu setzen und nachzurüsten. Die Landesbauordnung verlange Barrierefreiheit, so Groß. Ein Aufzug müsse deshalb eingebaut werden. Bei den Sanitäranlagen, vor allem den Damen-WCs gebe es Defizite. Die Versammlungsstättenverordnung
schreibe eine größere Zahl an Toiletten vor.
Energetische Maßnahmen sind ebenfalls ein Thema. Die Gebäude sollten, wo es wirtschaftlich sinnvoll sei, auf einen besseren Stand gebracht werden, empfahl der Planer. Da der Gemeinderat Wert lege auf einen wirtschaftlichen und überschaubaren Kostenrahmen, gelte es, überschaubare Eingriffe im Bau vorzunehmen.
Roland Groß stellte die grobe Planung vor. Im Foyer wird ein Aufzug eingebaut, sodass Menschen mit Behinderung ohne Probleme ins Obergeschoss gelangen können. Die Treppe nach oben wird parallel zur Fassade verlaufen. Um die nötige Höhe zu gewinnen, muss das Dach angepasst werden. Es wird nach vorne gezogen, so dass sich die Außenansicht des Gebäudes leicht verändert.
Im Erdgeschoss entstehen zusätzliche Damen-WCs. Statt vier befinden sich nach der Sanierung dort acht Toiletten, für die Herren sind zwei WCs und acht Pissoirs vorgesehen. Im Obergeschoss steht ein Umbau des Umkleidebereichs für Sportler und Schüler an. Die Duschen werden umgestaltet. Die Toiletten fallen weg, um Platz für ein BehindertenWC zu gewinnen.
Roland Groß machte den Vorschlag, als Ersatz für die zwei WCs in die Lehrerumkleide zwei neue Toiletten einzubauen, die von außen zugänglich sind. Die Idee stieß bei Manfred Wonschak auf Zustimmung. Tobias Stark betonte, man müsse an der Halle etwas machen. „Wir müssen die Sanierung angehen, Barrierefreiheit muss hergestellt werden“, sagte er.
Die Verwaltung hat für die Sanierung einen Zuschuss aus dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“
(IVF) des Landes beantragt. Das Programm, das auf Maßnahmen in Sanierungsgebieten ausgelegt ist, war im Juli angekündigt worden. Die Gemeinde hatte sich daraufhin schnell beworben. Zusammen mit der möglichen Förderung aus dem Landessanierungsprogramm könnte insgesamt ein Zuschuss von rund 43 Prozent der Kosten zusammenkommen. Die maximale Förderung liegt nach Angaben der Verwaltung bei 815 000 Euro. In der ersten Runde des IVF-Programms ist Mittelbiberach nicht zum Zug gekommen. Bürgermeister Florian Hänle rechnet damit, dass das Land über die Vergabe der zweiten Fördertranche im Dezember oder Januar entscheidet.
Der Gemeinderat hat einstimmig für die Grobplanung votiert. Über einzelne Maßnahmen soll entschieden werden, wenn eine Förderzusage oder -absage vorliegt.