Schwäbische Zeitung (Biberach)
Was ist im Lockdown an Schulen möglich?
Welche außerordentlichen Projekte am Progymnasium auch jetzt noch möglich gemacht werden
BAD SCHUSSENRIED (sz) - Was für eine Art Unterricht ist zurzeit an den Schulen möglich? Welche Projekte können trotz der strengen Coronaregeln noch umgesetzt werden und welche nicht? Außerunterrichtliche Aktivitäten sind untersagt. Die Schüler können also nicht die Schule verlassen, um sich fortzubilden. Aber die Lehrer können „die Welt“in die Schule holen.
So gab es im November am Progymnasium in Bad Schussenried trotz allem einige besondere Unterrichtstunden. Zuerst war Tina Vierkötter vom SOS-Kinderdorf zu Besuch. In Klasse 8 stellte sie dar, wann Familien ihren Auftrag nicht mehr erfüllen können und wie den betroffenen Kindern geholfen werden kann. Viele Nachfragen der Schüler des Progymnasiums bezeugten, wie sehr es sie bewegte, dass Liebe, Fürsorge und rücksichtsvolle Auseinandersetzungen keine Selbstverständlichkeit für alle Kinder sind.
In Klasse 10, bei der unter normalen Umständen das einwöchige Sozialpraktikum anstehen würde, stellte Tina Vierkötter das breite Spektrum an Berufen vor, das es in sozialen Einrichtungen gibt. An Erzieher und
Sozialpädagogen denkt jeder, aber auch Informatiker, Juristen oder Betriebswirte werden gebraucht. Und, so Vierkötter, die Arbeit für einen sozialen Zweck könne aus jeder Ausbildungsrichtung interessant und erfüllend sein. Sie selbst habe als Eventmanagerin erste Erfahrungen mit der Einrichtung des SOS-Kinderdorf gesammelt.
Aus einer ganz anderen Richtung kam dann ein paar Tage später Hauptmann Maximilian Niehues, Jugendoffizier aus Ulm, an die Schule zum Thema Sicherheitspolitik in Klasse 10. Auch er stellte den sozialen Aspekt der Arbeit der Bundeswehr in den Vordergrund. Sicherheit als ein zentrales Bedürfnis des Menschen und der Gesellschaft und die vielen Aspekte, die damit verknüpft sind: vom Dach über dem Kopf bis zum Recht auf Zugang zu Bildung.
Digital nahmen dann die Klassen 9 und 10 am ARD-Jugendmedientag teil. Über die Schultablets konnten die Jugendlichen direkt an den WebWorkshops zum Beispiel zum Thema Fake News mit Experten sowie Jugendlichen aus der ganzen Bundesrepublik mithören, mitabstimmen und mitdiskutieren.