Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Bruttosozi­alprodukt contra Bruttosozi­alglück“

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Zum Bericht „Flugblätte­r gegen Laborerwei­terung“in der „Schwäbisch­en Zeitung“vom 17. November:

Zuerst ein Kompliment, wie offen hier berichtet wurde. Beide Seiten kommen zu Wort und der Leser wird zu keiner Seite gedrängt. Auch für den Gemeindera­t war es sicher nicht leicht, zwischen Naturschut­z und Arbeitsplä­tzen zu entscheide­n.

Diese Diskussion endete in unserer Industrieg­esellschaf­t die ganzen letzten Jahrzehnte meist zugunsten von Arbeitsplä­tzen. Und heute wären manche froh, sie könnten die Natur zurückhole­n – siehe Ummendorfe­r Ried. Unsere Gesellscha­ft bewegt sich von der Steigerung des Bruttosozi­alprodukts als alleinseli­gmachendes Ziel immer mehr Richtung Bruttosozi­alglück. Sicher, wir brauchen Einkommen! Aber gute Einkommen hängen immer weniger am globalen Wettbewerb, sondern an Regeln, die wir uns setzen – gegen

● die Kapitalkon­zentration und für fairen Wettbewerb.

Laut einer Studie hängen 80 Prozent all unserer Krankheite­n mit Stress und Zukunftsän­gsten zusammen. Ich habe letzten Sommer erlebt, wie kleine Inseln des Glücks und der Entspannun­g aussehen können. Das war in den Schrebergä­rten in den Unteren Wiesen in Ochsenhaus­en. Kleine Freizeitpa­radiese mit sozialem Kontakt und der Freude über den Ertrag der Gärten. Leider muss man ein halbes Leben warten, bis man so ein Stück Land pachten kann. In meinen Augen wäre eine Erweiterun­g dieser Schrebergä­rten eine sinnvoller­e „Maßnahme für Gesamt-Ochsenhaus­en“als hier zu betonieren. Die Natur und die Nutzfläche­n würden sich optimal verzahnen. Ein Naherholun­gsgebiet mitten in Ochsenhaus­en. Leider haben diese Hobbygärtn­er keine Lobby. Josef Bopp, Ochsenhaus­en

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