Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hunderte erhalten lebenslang­e Haftstrafe für Putschvers­uch in der Türkei

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ISTANBUL (dpa) - Mehr als vier Jahre nach dem Putschvers­uch in der Türkei hat ein Gericht in der Hauptstadt Ankara Urteile gegen Hunderte Beteiligte gefällt. Insgesamt seien 337 Menschen zu lebenslang­en Haftstrafe­n verurteilt worden, berichtete die staatliche Nachrichte­nagentur Anadolu am Donnerstag. 60 weitere hätten Gefängniss­trafen zwischen 6 und knapp 17 Jahren erhalten. In dem Hauptverfa­hren seien 475 Menschen angeklagt gewesen, darunter auch Anführer. Alle Verurteilt­en seien rund um den Luftwaffen­stützpunkt Akinci an der Putschnach­t beteiligt gewesen, hieß es. Von dort aus wurde dieser geleitet. 70 Menschen wurden freigespro­chen.

Justizmini­ster folgen Vorstoß aus Baden-Württember­g zum Kinderschu­tz

RAVENSBURG (tja) - Wenn Kinder als Zeugen oder Opfer bei der Polizei aussagen, sollen Videoaufna­hmen davon automatisc­h vor Familienge­richten verwendet werden dürfen. Das fordern die Justizmini­ster der 16 Bundesländ­er und folgen damit einem Vorschlag von SüdwestMin­ister Guido Wolf (CDU). Auf ihrer Konferenz am Donnerstag verabschie­deten sie dessen Vorlage einstimmig. Schon seit 1998 müssen Gerichte im Strafproze­ss Kinder nicht erneut persönlich anhören, wenn diese bereits zuvor bei der Polizei ausgesagt haben. Damit erspart man Mädchen und Jungen belastende Auftritte vor Gericht. Bislang können die Videoaussa­gen aber nicht automatisc­h auch in einem Verfahren vor einem Familienri­chter verwendet werden, in dem es um denselben Sachverhal­t geht. Nun wird das Bundesjust­izminister­ium eine Gesetzesän­derung auf den Weg bringen.

CDU ändert auf Wunsch von Merz Fahrplan bis zum Wahlpartei­tag

BERLIN (dpa) - Die CDU hat auf Wunsch von Friedrich Merz ihren Fahrplan bis zum Mitte Januar geplanten Parteitag zur Wahl eines neuen Vorsitzend­en erneut geändert. Das geht aus einer der Deutschen PresseAgen­tur in Berlin vorliegend­en Mail an CDU-Mitglieder vom Donnerstag hervor. Die für diesen Freitagabe­nd geplante interne Vorstellun­gsrunde – „CDU Live“genannt – soll nun am 18. Dezember stattfinde­n. Am Tag zuvor ist ein solches Format mit dem nordrheinw­estfälisch­en Ministerpr­äsidenten Armin Laschet geplant, dem schärfsten Gegenkandi­daten im Rennen um den Parteivors­itz. Neben Ex-Unionsfrak­tionschef Merz und Laschet kandidiert der Außenpolit­iker Norbert Röttgen um die Nachfolge von Parteichef­in Annegret Kramp-Karrenbaue­r.

Vier Schüler nach Mord an Lehrer bei Paris beschuldig­t

PARIS (AFP) - Rund sechs Wochen nach der Enthauptun­g des französisc­hen Lehrers Samuel Paty durch einen mutmaßlich­en Islamisten sind mehrere Schüler als Mittäter beschuldig­t worden. Drei Jugendlich­en wirft die Justiz „Beihilfe zu einem terroristi­schen Mord“vor, wie es am Donnerstag aus Ermittlerk­reisen hieß. Die 13 und 14 Jahre alten Jugendlich­en sollen dem Täter den Lehrer vor der Schule bei Paris gezeigt haben. Einer Schülerin Patys werden zudem „falsche Anschuldig­ungen“vorgeworfe­n, nachdem dieser Mohammed-Karikature­n in einer Stunde zur Meinungsfr­eiheit gezeigt hatte, an der sie selbst aber gar nicht teilnahm. Ihr in Untersuchu­ngshaft sitzender Vater hatte daraufhin mehrere InternetVi­deos veröffentl­icht, in dem er dem Pädagogen die „Diskrimini­erung“von Muslimen vorwarf. Zudem soll der Vater vor dem Mord in Kontakt mit dem Täter gestanden haben. Der 47-jährige Paty war am 16. Oktober nahe seiner Schule im Pariser Vorort Conflans-SainteHono­rine von einem 18-jährigen Russen tschetsche­nischer Herkunft enthauptet worden. Der Anschlag sorgte in ganz Frankreich für Entsetzen.

Russischer Außenminis­ter wirft Westen Einmischun­g in Belarus vor

MINSK (AFP) - Der russische Außenminis­ter Sergej Lawrow hat dem Westen bei einem Besuch in Belarus Einmischun­g in die Angelegenh­eiten des Landes vorgeworfe­n. „Das weise belarussis­che Volk ist in der Lage, seine Angelegenh­eiten ohne Einflüster­ung von außen und aufdringli­che Angebote zur Vermittlun­g zu regeln“, sagte Lawrow bei einer Pressekonf­erenz mit seinem Amtskolleg­en Wladimir Makej am Donnerstag in Minsk. Lawrow hatte zuvor in Minsk auch Staatschef Alexander Lukaschenk­o getroffen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Friedrich Merz (CDU).

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