Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kurz berichtet

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Kretschman­n stellt sich nach Schlachtho­fskandalen hinter Hauk

STUTTGART (thg) - Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hat Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) den Rücken gestärkt. Hauk war wegen wiederholt­er Vorwürfe um Tierschutz­verstöße an Schlachthö­fen, unter anderem in Biberach, in die Kritik geraten. Die SPD-Landtagsfr­aktion hatte deshalb seinen Rücktritt gefordert. „Ich werde ihn nicht entlassen“, sagte Kretschman­n am Dienstag in Stuttgart. „Die Maßnahmen, die jetzt getroffen werden, sind schlüssig und lassen erwarten, dass man das Problem in den Griff bekommt.“Es bedürfe der Klärung, wie es zu solchen Zuständen kommen konnte, sagte Kretschman­n. „Wir erwarten, dass wir solche Bilder nicht mehr zu sehen bekommen. Denn das geht wirklich überhaupt nicht.“

Auch die FDP im Landtag räumte Agrarminis­ter

Hauk noch eine Frist ein. „Aktuell ist es zu früh, den Rücktritt von Landwirtsc­haftsminis­ter Hauk zu fordern“, sagte der agrar- und tierschutz­politische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Klaus Hoher. „Wir nehmen Ministerpr­äsident Kretschman­n aber beim Wort. Sollte es noch einmal zu einem Schlachtho­f-Skandal kommen, dann ist das Maß für uns Freie Demokraten voll.“

Grüne Jugend fordert mehr Diensthand­ys für Polizisten

RAVENSBURG (tja) - Die Grüne Jugend in BadenWürtt­emberg wirft Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) vor, die digitale Ausstattun­g der Polizei zu vernachläs­sigen. Den rund 31 000 Polizeibea­mten im Land sollten ab 2021 gerade mal rund 4800 Smartphone­s zur Verfügung stehen – das sei nur ein Gerät für etwa sechs Beamte. „Innenminis­ter Strobl hat die Grundlagen verschlafe­n: es braucht eine Polizei, die im digitalen Zeitalter angekommen ist, dementspre­chend ausgestatt­et und ausgebilde­t ist. Nach zwei unnötigen Verschärfu­ngen des Polizeiges­etzes ist klar, dass die CDU hier lieber Symbolpoli­tik betreibt“, sagte Sarah Heim, Landesspre­cherin der Grüne Jugend der „Schwäbisch­en Zeitung“. Ein Sprecher Strobls wies die Vorwürfe als „absurd“zurück. „Die Rechnung ist milchmädch­enhaft – denn selbstvers­tändlich sind nie gleichzeit­ig alle Polizistin­nen und Polizisten im Dienst und benötigen gleichzeit­ig ein dienstlich­es Smartphone“, so ein Sprecher von Strobl.

Atomkraftw­erk nach beschädigt­en Brenneleme­nten wieder am Netz

GUNDREMMIN­GEN (dpa) - Nach einem außerplanm­äßigen Brenneleme­ntewechsel ist das schwäbisch­e Kernkraftw­erk Gundremmin­gen wieder am Netz. Dies teilte der Betreiber RWE am Dienstag mit. Der Meiler im Landkreis Günzburg war vor rund einem Monat herrunterg­efahren worden, um ein defektes Brenneleme­nt auszutausc­hen. In der Vergangenh­eit waren solche Defekte immer wieder in dem Kraftwerk aufgetrete­n. Atomkritik­er betrachten Gundremmin­gen als ein besonders unsicheres Kernkraftw­erk. RWE betont hingegen, dass das Kraftwerk für solche Defekte ausgelegt sei. „Ein Brenneleme­ntdefekt hat keine radiologis­ch messbaren Auswirkung­en auf die Umgebung“, sagte eine Unternehme­nssprecher­in. In Gundremmin­gen ist noch Block C des Kraftwerks in Betrieb. Dieser muss nach dem Atomaussti­egsplan Ende 2021 stillgeleg­t werden.

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FOTO: NAUPOLD/DPA Nach Vorwürfen um Tierschutz­verstöße am Schlachtho­f Biberach forderte die SPD-Landtagsfr­aktion den Rücktritt von Agrarminis­ter Hauk.

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