Schwäbische Zeitung (Biberach)
Das Weiße Haus der Tiere
Nur wenige US-Präsidentenfamilien hatten keine Vierbeiner – Biden bringt zwei Schäferhunde mit
Bo und Sunny
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WASHINGTON (dpa) - Es gab nur wenige Präsidenten in den USA, die ernsthaft glaubten, ihr Land ohne Haustier regieren zu können. Einer von ihnen: Donald Trump. Mit seinen Schäferhunden Champ und Major wird Trump-Nachfolger Joe Biden die bewährte Tradition beim geplanten Einzug ins Weiße Haus jedoch wieder aufnehmen. Denn die Liste der präsidialen Haustiere in Washington ist lang.
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2009 löste Barack Obama ein Wahlkampfversprechen an seine Töchter ein und machte den Portugiesischen Wasserhund „Bo“zum „First Dog“der Nation. 2013 folgte „Sunny“, damals gerade ein Jahr alt. Dem Weißen Haus zufolge hatten sich die Obamas wegen „Allergien in der Familie“erneut für einen Portugiesischen Wasserhund entschieden. Selbst bei Pressekonferenzen und Staatsbesuchen wurden die beiden zu treuen Begleitern.
Socks und Buddy
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Eine der berühmtesten Katzen weltweit starb 2009 mit 18 Jahren. Den schwarzen Kater mit den markanten weißen Flecken vor allem an den Pfoten – daher der Name „Socks“– hatte Bill Clintons Tochter Chelsea einst auf der Straße aufgelesen. Nach dem Einzug ins Weiße Haus 1993 war Socks zunächst das einzige Haustier der Familie Clinton. Doch 1997 kam Retriever Buddy hinzu. Die Bemühungen um ein harmonisches Auskommen seien in etwa so schwierig wie „Frieden in Nordirland oder im Nahen Osten zu schaffen“, beschrieb der US-Präsident das eher angespannte Verhältnis der Vierbeiner zueinander.
India
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Ihr Name wurde zum Anlass für wütende Proteste. Zwar hatten George W. Bush und First Lady Laura die schwarze Katze im Weißen Haus eigentlich nach dem Baseball-Spieler Ruben Sierra benannt, der den Spitznamen „El Indio“trägt. Aufgebrachte Jugendliche in Indien aber sahen ihre Nation beleidigt und verbrannten 2004 eine Puppe des damaligen USPräsidenten. Kurz darauf zog auch die erst zehn Wochen alte, nach einem Kinderbuch-Dinosaurier benannte Scotchterrier-Dame Miss Beazley in die Regierungszentrale ein, um Katze India und Artgenosse Barney Gesellschaft zu leisten. Spaniel Spot war zuvor gestorben.
Millie
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Wochenlang hatte die Nation gebangt, dann war es soweit: Millie, die damalige First Lady unter Amerikas Hunden, brachte im März 1989 sechs gesunde Welpen zur Welt. Dass der zu dieser Zeit wohl mächtigste Mann des Planeten, George Bush senior, von Ehefrau Barbara wegen Millie zeitweise gar aus dem ehelichen Schlafzimmer verbannt wurde, blieb nicht ohne familiäre Spannungen: „Dieser Hund drängt sich nachts buchstäblich zwischen uns“, vertraute der Präsident dem Nachrichtenmagazin „Time“an.
Checkers
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Auch Richard Nixons Cockerspaniel Checkers ging in die Geschichte ein. Immerhin spielte er eine Hauptrolle in Nixons berühmter Rede, mit der er sich 1952 – damals noch Kandidat für die Vizepräsidentschaft unter Dwight D. Eisenhower – gegen den Vorwurf der Korruption verteidigte. Kritiker hatten den Spaniel als illegale Wahlkampfspende bezeichnet. Der spätere US-Präsident beteuerte im Fernsehen, seine Familie habe ihr Herz an Checkers verloren und wolle ihn behalten. Als Nixon dann 1969 ins Weiße Haus einzog, lebte Checkers zwar nicht mehr. Doch die Familie hatte gleich drei neue Vierbeiner im Gepäck: Vicky, den Pudel, King Timahoe, den Irish Red Setter, und Pasha, einen York-shireterrier.
Pushinka
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Ponys, Hamster, Sittiche, Papageien – mit besonders vielen Haustieren umgab sich die Familie von US-Präsident John F. Kennedy. Zu Ruhm und Ehren aber kam vor allem Pushinka. 1961 – mitten im Kalten Krieg – machte Kremlchef Nikita Chruschtschow den flauschig-weißen Mischling der Kennedy-Familie zum Geschenk. Das Besondere: Pushinkas Mutter war einer der ersten Hunde, die zu Beginn der 1960er-Jahre in den Weltraum flogen und wohlbehalten zur Erde zurückkehrten. Nach einer Romanze mit Kennedys Terrier Charlie kam 1963 gar sowjetisch-amerikanischer Nachwuchs zur Welt.