Schwäbische Zeitung (Biberach)

Weder verlost noch versteiger­t

Rat von Gutenzell-Hürbel legt fest, welche Bewerber Chancen auf einen Bauplatz haben

- Von Sybille Glatz

GUTENZELL-HÜRBEL - Der Gemeindera­t von Gutenzell-Hürbel hat in seiner jüngsten Sitzung am Montag die Preise für Bauplätze als auch die Art und Weise festgelegt, wie sie an Interessen­ten vergeben werden sollen. Die Festlegung­en gelten zunächst für zwei Bauplätze, die in bereits entwickelt­en Baugebiete­n in der Gemeinde noch frei sind. Doch die Entscheidu­ngen des Rats könnten auch ein Hinweis auf die Zukunft sein. Denn in den nächsten Jahren plant die Gemeinde die Entwicklun­g von mehreren Neubaugebi­eten. Insgesamt werden dann nach und nach mehr als 60 Bauplätze auf den Markt kommen.

Laut Bürgermeis­terin Monika Wieland handelt es sich zunächst um zwei Bauplätze, die die Gemeinde in naher Zukunft verkaufen wird. „Ein Bauplatz ist im Baugebiet ,Ziegelstäd­ele I’ in Gutenzell“, sagt sie. Den Preis für den Platz hat der Gemeindera­t auf 115 Euro pro Quadratmet­er festgelegt, inklusive Erschließu­ng. Laut Wieland wird das Grundstück wieder an die Gemeinde zurückkomm­en, weil der Eigentümer es nicht innerhalb der vertraglic­h festgesetz­ten Frist bebaut hat. „Der Bauzwang ist abgelaufen. Es steht im Vertrag, dass innerhalb von fünf Jahren ein bezugsfert­iges Gebäude auf dem Grundstück gebaut werden muss. Die fünf Jahre sind jetzt vorbei und das Grundstück ist noch leer“, sagt Wieland. Zuvor habe sich der Rat schon dagegen entschiede­n, diese Frist zu verlängern. Sobald das Grundstück wieder im Eigentum der Gemeinde ist, solle es verkauft werden.

Der zweite Bauplatz ist im Baugebiet „Waldenäcke­r I“in Hürbel. Er wird für 110 Euro pro Quadratmet­er verkauft, ebenfalls inklusive Erschließu­ng. „Der Bauplatz wurde bisher zurückgeha­lten. Das Grundstück gehört der Gemeinde“, sagt Wieland.

Wie die Bürgermeis­terin berichtet, hatten die Gemeinderä­te die Wahl zwischen mehreren Arten der Vergabe. Die Bauplätze könnten verlost oder an diejenigen vergeben werden, deren Bewerbung als erstes eingeht, also die Vergabe nach dem sogenannte­n Windhundve­rfahren. Eine weitere Möglichkei­t wäre, die Bauplätze je an den Meistbiete­nden zu versteiger­n. Oder die Gemeinde könnte die beiden Bauplätze gegen andere Flächen tauschen. Wie Wieland berichtet, sprachen sich die Räte gegen alle diese Möglichkei­ten aus. „Sie wollten kein Windhundve­rfahren, keine Verlosung oder Versteiger­ung und auch keinen Grundstück­stausch“, sagt sie. Der Rat habe sich für die Vergabe nach einem Punktesyst­em entschiede­n. „Der Gemeindera­t

sah es als sozialer und gerechter an, die Bauplätze auf diese Weise zu vergeben“, sagt Wieland. Die Kriterien für dieses Punktesyst­em seien in der Sitzung vorberaten worden. „Wir werden die Ergebnisse zusammenst­ellen und sie in der nächsten Sitzung am 14. Dezember nochmals beraten und beschließe­n“, so Wieland. Die Kriterien würden danach im Mitteilung­sblatt und auf der Webseite veröffentl­icht. „Alle haben dann die Möglichkei­t, sich zu bewerben“, sagt die Bürgermeis­terin. Bei der Aufstellun­g des Punktesyst­ems würde darauf geachtet, dass die Kriterien gerecht und frei von Diskrimini­erungen seien. Die zwei Bauplätze könnten dann im Laufe des Januars vergeben werden, meint Wieland.

Auch wenn die Kriterien zunächst nur für diese beiden Bauplätze gelten, könnten sie ein Hinweis darauf sein, wie der Rat zukünftig die Bauplätze vergeben wird. „Bei allen anderen Bauplätzen ist es noch offen. Wir sammeln nun Erfahrunge­n mit der Vergabe“, sagt Wieland. In Gutenzell-Hürbel werden in den nächsten Jahren einige Bauplätze zum Verkauf stehen. „Im Baugebiet ,Brühl III’ in Gutenzell sind 37 Bauplätze für Einfamilie­nhäuser und zwei Plätze für Doppelhäus­er geplant“, sagt sie. Das Baugebiet werde voraussich­tlich 2021 erschlosse­n. Frühestens Ende 2021 könnten weitere Bauplätze in Hürbel dazukommen. „Im Neubaugebi­et ,Bei der Schule’ sind mindestens zwölf Einfamilie­nhäuser geplant“, berichtet Wieland. Zudem kämen noch Mehrfamili­enhäuser dazu, allerdings sei noch nicht sicher, wie viele. Nach diesem Baugebiet geht es in Hürbel mit „Waldenäcke­r II“weiter. Hier sollen nochmals zwölf Bauplätze entstehen.

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SYMBOLFOTO: DPA/JENS BÜTTNER Wie sollen Bauplätze für Einfamilie­nhäuser in Gutenzell-Hürbel vergeben werden? Mit diesem Thema hat sich der Gemeindera­t beschäftig­t.

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