Schwäbische Zeitung (Biberach)

125 Betriebe zeigten im November Kurzarbeit an

Nur der Kreis Biberach liegt unter Drei-Prozent-Marke

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LANDKREIS BIBERACH (sz) - Die Arbeitslos­enquote im Landkreis Biberach ist von 2,8 auf 2,7 Prozent gesunken. Vor einem Jahr lag die Arbeitslos­enquote im November noch bei 1,9 Prozent. Der Landkreis Biberach weist die geringste Arbeitslos­enquote aller Stadt- und Landkreise in BadenWürtt­emberg und als einziger eine Quote unter drei Prozent aus. Es folgen Emmendinge­n und der Alb-Donau-Kreis mit einer Arbeitslos­enquote von jeweils 3,1 Prozent. Im November wurden im Landkreis Biberach 3226 Arbeitslos­e gezählt und damit 169 weniger als im Oktober, jedoch 934 mehr als vor einem Jahr.

Die Daten über die Kurzarbeit werden mit einer Zeitverzög­erung erhoben. Vorläufige Daten für den November liegen bis zum 25. des Monats vor. In diesem Zeitraum meldeten 125 Betriebe für bis zu 2086 Beschäftig­te Kurzarbeit an. Im Oktober umfassten die Anzeigen von 45 Betrieben bis zu 577 Beschäftig­te.

Im gesamten Gebiet der Ulmer Arbeitsage­ntur zeigten im November 326 Betriebe für bis zu 3760 Beschäftig­te Kurzarbeit an. Im Oktober waren es 87 Betriebe, die für bis zu 1423 Beschäftig­te Kurzarbeit anzeigten. „Während über den Sommer ein Rückgang zu beobachten war, nahmen die Anzeigen für konjunktur­elle Kurzarbeit im Herbst wieder zu“, so Mathias Auch, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Ulm. Bei den Anzeigen treten inzwischen vermehrt Doppelzähl­ungen bei Betrieben auf, die 2020 mehr als eine Anzeige abgegeben haben, weil sie die Kurzarbeit für mindestens drei Monate unterbroch­en haben oder weil die erste Anzeige nur für ein halbes Jahr galt. Daher können Anzeigen seit Beginn der Krise nicht mehr sinnvoll gesammelt werden.

Für den Monat Mai liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlic­h realisiert­en Kurzarbeit vor. In diesem Monat rechneten im Ulmer Agenturbez­irk 3203 Betriebe für 56 679 Beschäftig­te Kurzarbeit­ergeld ab. Hinsichtli­ch der Anzahl an Personen, für die Kurzarbeit abgerechne­t wurde, sind für den Mai folgende Branchen besonders hervorzuhe­ben: die Metallund Elektroind­ustrie (21 556 Beschäftig­te, 333 Betriebe), Verwaltung und Führung von Unternehme­n und Betrieben (9996, 249 Betriebe), der Handel (6063 Beschäftig­te, 566 Betriebe), der Bereich Lager und Logistik (3732 Beschäftig­te, 176 Betriebe) und das Gastgewerb­e (3269 Beschäftig­te, 563 Betriebe).

Für die Monate Juni und Juli liegen statistisc­he Hochrechnu­ngen zur realisiert­en Kurzarbeit vor. Demnach haben im Juni 2537 Betriebe für 36 221 Beschäftig­te Kurzarbeit­ergeld bei der Agentur für Arbeit Ulm abgerechne­t. Im Juli waren es 2045 Betriebe für 29 758 Beschäftig­te.

Bei der örtlichen Agentur für Arbeit in Biberach, die überwiegen­d Kurzzeitar­beitslose betreut, waren 2215 Arbeitslos­e registrier­t. Dies sind 128 Arbeitslos­e weniger als im Oktober und 803 mehr als vor einem Jahr. Beim Jobcenter des Landkreise­s, das erwerbsfäh­ige Leistungsb­erechtigte in der Grundsiche­rung für Arbeitsuch­ende betreut, ist die Zahl der Arbeitslos­en auf 1011 Personen gesunken (Oktober: 1052). Im November 2019 waren es 131 Personen weniger. Seit Jahresbegi­nn wurden 514 Arbeitsuch­ende (Vorjahr: 731) mit Unterstütz­ung des Jobcenters in eine Arbeitsode­r Ausbildung­sstelle vermittelt, davon 67 im November. Im November 2019 lag die Zahl der Arbeitsauf­nahmen bei 45.

Derzeit werden im Jobcenter 1884 Bedarfsgem­einschafte­n betreut. Damit bezogen im November insgesamt 3847 Bürger des Landkreise­s Leistungen der Grundsiche­rung für Arbeitsuch­ende und damit 265 weniger als vor einem Jahr. Um ihre Chancen am Arbeitsmar­kt zu erhöhen, nehmen derzeit 568 Arbeitslos­engeld-II-Bezieher an Förder- und Qualifizie­rungsmaßna­hmen teil. Zusätzlich werden vom Landkreis 236 Personen durch Leistungen wie Kinderbetr­euung, Sucht-, psychosozi­ale Betreuung oder Schuldnerb­eratung bei der Integratio­n auf dem ersten Arbeitsmar­kt unterstütz­t.

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