Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mönchengladbach stolpert auf dem Weg ins Achtelfinale
Fußball-Bundesligist verliert Heimspiel in der Champions League gegen Inter Mailand mit 2:3
MÖNCHENGLADBACH (dpa/SID) Borussia Mönchengladbach ist wieder über den alten Rivalen Inter Mailand gestolpert und muss nun um das Weiterkommen in der Champions League zittern. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose verlor am Dienstag gegen den 18-maligen italienischen Meister 2:3 (1:1) und steht nun vor einem Endspiel bei Real Madrid am 9. Dezember. Da auch die Königlichen beim 0:2 gegen Schachtjor Donezk patzten, können alle vier Clubs noch das Achtelfinale erreichen. Immerhin ist Gladbach noch Tabellenführer der umkämpften Gruppe B und hat zumindest den dritten Platz sicher, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigen würde.
Das vierte und fünfte ChampionsLeague-Tor von Alassane Pléa (45.+1 und 75.) waren im leeren BorussiaPark für die Gladbacher zu wenig. Stattdessen feierte Inter durch Matteo Darmian (17.) und zweimal Romelu Lukaku (64. und 73.) den ersten Sieg in der Gruppenphase. Der belgische Stürmerstar hatte schon beim 2:2 im Hinspiel doppelt getroffen. „Es ist wahnsinnig bitter, dass wir zwei Tore machen und es doch nicht reicht. Wir haben aber noch ein Spiel, dann machen wir es halt gegen Real fest“, sagte Florian Neuhaus bei DAZN. Ein Punkt würde dem Bundesligisten gegen die Spanier zum Weiterkommen reichen.
„Revanche für Boninsegna“, lautete das Motto bei der Borussia im Vorfeld. 49 Jahre nach dem berüchtigten Büchsenwurf-Skandal vom Bökelberg, wodurch das legendäre 7:1 gegen Inter annulliert worden war, wollten die Gladbacher eine alte Rechnung begleichen. Doch der Respekt war groß gegen den Tabellenzweiten der Serie A. Wie schon beim letzten Bundesliga-Spiel gegen
Schalke 04, als aber trotzdem ein 4:1 heraussprang, agierte die Borussia in der ersten halben Stunde viel zu passiv.
Das sollte sich rächen. Über Stürmerstar Lukaku und Roberto Gagliardini gelangte der Ball zu Darmian, der Borussia-Schlussmann Yann Sommer mit einem Schuss aus halblinker Position überwand und dabei nicht gut aussehen ließ. Gagliardini (23.) und Lautaro Martinez (33.) sorgten für weitere Gladbacher Schreckmomente. Tony Jantschke, der für den verletzten Nico Elvedi in der Innenverteidigung spielte, hatte einige Probleme.
Die Borussia kämpfte sich aber zurück und wusste Nadelstiche zu setzen. Beim Kopfball von Pléa nach Flanke von Valentino Lazaro kurz vor der Pause war Inter-Keeper Samir Handanovic machtlos. Nach etwas mehr als einer Stunde traf Lukaku nach Ballverlust von Thuram zur erneuten Führung. Und kurz darauf schlug der Belgier nach Zuspiel des Ex-Dortmunders Achraf Hakimi wieder zu. Doch Gladbach hatte wieder durch Pléa eine Antwort parat und Glück, dass Young danach das leere Tor nicht traf (77.). Kurz darauf bejubelte Gladbach das vermeintliche 3:3 durch Plea, doch Embolo stand bei dem Schuss des Franzosen im Abseits (83.). Nun muss eben Gladbachs zweiter Matchball sitzen.
Borussia Mönchengladbach – Inter Mailand 2:3 (1:1). – Tore: 0:1 Darmian (17.), 1:1 Pléa (45.+1), 1:2, 1:3 Lukaku (64., 73.), 2:3 Pléa (76.) – Gladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Jantschke (46. Zakaria), Wendt (78. Wolf) – Kramer, Neuhaus – Lazaro, Stindl (70. Embolo), Thuram – Pléa.