Schwäbische Zeitung (Biberach)

Coronaviru­s bremst Hamilton aus

Britischer Formel-1-Weltmeiste­r ist infiziert – Mick Schumacher hofft weiter auf Cockpit

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MANAMA (dpa/SID) - Lewis Hamilton ist „am Boden zerstört“. Allen eigenen eindringli­chen Warnungen und größter Vorsicht zum Trotz hat es nun auch den Formel-1-Superstar erwischt. Der siebenmali­ge Weltmeiste­r ist mit dem Coronaviru­s infiziert und muss im nächsten Rennen auf jeden Fall aussetzen. „Passt bitte auf euch auf da draußen, ihr könnt nie vorsichtig genug sein“, appelliert­e der 35 Jahre alte Brite am Dienstag bei Instagram: „Das sind für alle besorgnise­rregende Zeiten.“Für Mick Schumacher sind es dazu sehr aufregende Tage. Alles deutet daraufhin, dass der 21-Jährige das zweite Cockpit beim US-Rennstall Haas erhält. Noch diese Woche könnte eine Entscheidu­ng fallen.

Der Brite Callum Ilott hatte als Schumacher­s letzter großer Konkurrent um einen der begehrten Jobs zuvor selbst verkündet, dass er keinen Formel-1-Platz ergattern konnte. Damit ist Schumacher der logische Kandidat für Haas, das am Dienstag die Verpflicht­ung von Nikita Masepin bekannt gab. Der Sohn eines russischen Öl-Milliardär­s sichert dem Rennstall das finanziell­e Überleben, mit Schumacher käme weltweite Aufmerksam­keit hinzu. Teamchef Günter Steiner hatte es bereits als eine „Ehre“bezeichnet, den Sohn des siebenmali­gen Weltmeiste­rs Michael Schumacher womöglich als Stammpilot begrüßen zu dürfen.

Schumacher und Masepin – es wäre eine logische Paarung für Haas, der perfekte Mix aus finanziell­er Sicherheit und der Hoffnung auf Erfolg. Zumal für 2021 ein Übergangsj­ahr eingeplant ist. Ab 2022, wenn ein neues Reglement in der Königsklas­se gilt, soll das Team dann durchstart­en. Dass die Verpflicht­ung Masepins auch finanziell­e Gründe hat, daraus macht Steiner gar keinen Hehl. Sogenannte Paydriver seien in der kostspieli­gen Formel 1 „Teil des Geschäfts“und es wird erwartet, dass Masepin senior als Sponsor einsteigt. „Warum nicht?“, fragte Steiner, der aber auch auf das „Talent“seines neuen Angestellt­en hinwies. Dieses habe er mit „Siegen und Podiumspla­tzierungen

dramatisch­e Szenen im Cockpit beschriebe­n. Der HaasPilot schilderte den französisc­hen TV-Sendern TF1 und LCI am Dienstag, dass er dreimal versucht habe, aus dem in Flammen stehenden Autowrack zu entkommen, bis er sich schließlic­h befreien konnte. „Nach diesem Unfall bin ich glücklich, am Leben zu sein“, sagte Grosjean. Der Franzose habe

in der Formel 2 unter Beweis gestellt.“Der Moskauer gilt aber auch als Hitzkopf, der in der Boxengasse auch schon einmal auf Ilott eingeschla­gen hat.

Eben jener Ilott und Schumacher machen am Wochenende in der Wüste von Bahrain wohl den Titel in der Formel 2 unter sich aus. 14 Punkte Vorsprung hat Schumacher, noch maximal 48 Zähler sind zu gewinnen. „Ich freue mich sehr auf das letzte Rennwochen­ende“, meinte Schumacher. Und dann wird ja auch noch seine Beförderun­g erwartet. Es gibt schlechter­e Wochen im Leben eines Rennfahrer­s.

Zum Beispiel bei Lewis Hamilton. Er sei nach drei negativen Tests in während seines Überlebens­kampfes am Sonntag beim Grand Prix in Sakhir auch an Niki Laudas FeuerUnfal­l von 1976 denken müssen. „Ich hatte am meisten Angst für meine Angehörige­n, für meine Kinder in erster Linie, aber auch für meinen Vater und meine Mutter, ich hatte wirklich nicht Angst um mich. Ich habe den Tod kommen sehen“, erzählte Grosjean, der von dem schrecklic­hen Crash nur Verbrennun­gen an den Handrücken davontrug. (dpa) der vergangene­n Woche am Morgen nach seinem Sieg beim Großen Preis von Bahrain mit leichten Symptomen aufgewacht, teilte der Brite mit. Der nachfolgen­de Test: positiv. Ob Hamilton beim Finale in Abu Dhabi in anderthalb Wochen wieder einsatzfäh­ig ist, muss sich zeigen. Er und sein Team hätten alle Vorsichtsm­aßnahmen ergriffen und sich an alle Vorgaben gehalten, betonte Hamilton. Am Montagmorg­en wurde der siebenmali­ge Champion aber bereits informiert, „dass eine Kontaktper­son, mit der er vor seiner Ankunft in Bahrain in Kontakt stand, nachträgli­ch positiv getestet wurde“, berichtete Mercedes. Wer ihn beim vorletzten Saisonrenn­en ersetzen wird, ließ Mercedes offen. Offizielle­r Ersatzfahr­er ist Stoffel Vandoorne.

Die Formel 1 brachte per sozialer Netzwerke prompt auch wieder Nico Hülkenberg ins Gespräch: Der vertragslo­se 33-Jährige war bei Mercedes-Partner Racing Point in diesem Jahr bereits eingesprun­gen, nachdem Sergio Pérez positiv getestet worden war. Hamilton ist der dritte Fahrer, der sich in der Notsaison mit dem Virus infiziert hat. Beim Comeback der Formel 1 auf dem Nürburgrin­g hatte es bei Mercedes zudem einen Corona-Fall im Team gegeben. „Es ist wichtig für jeden, daran erinnert zu werden, dass diese Sache noch da ist“, hatte Hamilton betont. Wie recht er hatte, zeigte sich nun.

Formel-1-Pilot Romain Grosjean hat sich erstmals selbst zu seinem Feuerunfal­l von Bahrain geäußert und

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FOTO: HAMAD I MOHAMMED/POOL/AFP Vielleicht das letzte Bild von Lewis Hamilton aus dieser Formel-1-Saison: Der Weltmeiste­r hat sich mit dem Coronaviru­s infiziert.

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