Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kurz berichtet
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Verband erwartet bis zu 22 Millionen verkaufte Weihnachtsbäume
BÜHL (dpa) - Der Verkauf von Weihnachtsbäumen ist in der ersten Dezemberwoche überall in Deutschland angelaufen. Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger erwartet trotz Coronavirus-Pandemie einen Absatz auf Vorjahresniveau. Am Ende könnten wieder zwischen 20 und 22 Millionen Weihnachtsbäume verkauft werden, schätzt der Verbandsgeschäftsführer Martin Rometsch. Kunden müssen allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr: Für einen Meter Nordmanntanne in bester Qualität werden zwischen 20 und 27 Euro verlangt, Blautannen kosten zwischen 12 und 16 Euro je Meter und Fichten gibt es je Meter für 9 bis 12 Euro. In den meisten Wohnzimmern glänzen an Heiligabend festlich geschmückte Nordmanntannen, ihr Marktanteil beträgt 75 bis 80 Prozent. Kunden schätzen den Baum wegen seiner weichen und fest sitzenden Nadeln. Bei den Weihnachtsbaumerzeugern seien wegen der Corona-Verunsicherung den Angaben nach viele Bestellungen in diesem Jahr später als üblich eingegangen. „Das macht die Ernte unheimlich schwer“, sagte Rometsch. Auch die Betreiber von Verkaufsständen hätten in diesem Jahr einen deutlich höheren Aufwand. Es gebe klare Hygienekonzepte und es werde mehr Personal eingesetzt, sagte der Geschäftsführer.
Millionengeste von Lidl reicht Bauern nicht aus
NECKARSULM/BERLIN (dpa) - Nach heftigen Bauernprotesten gegen die Preispolitik des Einzelhandels will der Betreiber der Handelsketten Lidl und Kaufland, die Schwarz-Gruppe, 50 Millionen Euro für Landwirte bereitstellen. Den Bauern ist das allerdings nicht genug.
„So ein Trostpflaster reicht bei Weitem nicht aus, um die grundsätzlichen Probleme zwischen Landwirtschaft und dem gesamten Lebensmitteleinzelhandel zu lösen“, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, am Freitag. Das Angebot sei zwar eine nette Geste. „Aber wegen des andauernden Preiskampfs verlieren unsere Bauern diesen Betrag fast wöchentlich“, meinte er. Notwendig sei eine „grundlegende Veränderung in der Zusammenarbeit“zwischen den Bauern und dem Handel.
Deutsche Industrie geht gestärkt in Corona-Winter
WIESBADEN (dpa) - Die deutsche Industrie geht gestärkt durch ein unerwartet kräftiges Auftragsplus in die zweite Welle der Corona-Pandemie. Im Oktober überschritt der Auftragseingang erstmals das Niveau vor der Krise, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank, sprach von einem „vorgezogenen Weihnachtsgeschenk“. So sehr der Dienstleistungssektor unter dem aktuellen TeilLockdown leide, so wichtig sei es, dass die Industrie für Kompensation sorge. Im Oktober gingen gegenüber dem Vormonat nach Angaben der Wiesbadener Behörde 2,9 Prozent mehr Bestellungen ein. Analysten hatten einen etwa halb so starken Anstieg von im Schnitt 1,5 Prozent erwartet.
Verkehrsministerium: Neue Nachtzugverbindungen in Europa geplant
BERLIN (dpa) - Die Bahnunternehmen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich wollen ab 2021 neue grenzüberschreitende Nachtzugverbindungen in Europa anbieten. Das geht aus am Freitag verschickten Einladungen des Bundesverkehrsministeriums sowie der Deutschen Bahn für eine Pressekonferenz am kommenden Dienstag hervor. Dann wollten die Unternehmen dazu eine Absichtserklärung unterzeichnen. Laut Verkehrsministerium ist die geplante Zusammenarbeit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum „TransEuropExpress“. Ziel sei es, mit attraktiven, durchgehenden Fernverkehren auf der Schiene Europa noch klima- und umweltfreundlicher zu machen.
Lufthansa kündigt Zubringerdienste für Condor
FRANKFURT (dpa) - Zwischen den Fluggesellschaften Condor und Lufthansa bahnt sich ein scharfer Konflikt an. Die Lufthansa hat zum Sommer ein langjähriges Abkommen über Zubringerdienste zu Condor-Langstreckenflügen gekündigt, wie beide Seiten am Freitag in Frankfurt bestätigten. Nahtlose Gesamtreisen mit durchgechecktem Gepäck und nur einem Ticket wären damit für die Umsteiger unter den Condor-Gästen nicht mehr möglich, so das Unternehmen. Condor könnte dann eine Strecke wie beispielsweise Hamburg-Frankfurt-Jamaika nicht mehr wie bislang anbieten, weil sie die notwendigen Zubringerflüge nicht zu pauschalen Bedingungen bei der Lufthansa zubuchen könnte.