Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wie kommen Schulen durch die Pandemie?

Grünen-Politiker besuchen verschiede­ne Bildungsei­nrichtunge­n im Raum Biberach

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BIBERACH/SCHEMMERHO­FEN (sz) Landtagska­ndidat Robert Wiest (Grüne) hat mit Margit Stumpp, Grünen-Sprecherin für Bildungs- und Medienpoli­tik sowie Expertin für digitale Infrastruk­tur im Bundestag, Bildungsei­nrichtunge­n im Raum Biberach besucht. Auf dem Programm standen die Mittelberg-Grundschul­e und die Hochschule (HBC) in Biberach sowie die Mühlbachsc­hule in Schemmerho­fen.

Wiest und Stumpp interessie­rten sich unter anderem dafür, wie die Bildungsei­nrichtunge­n die Corona-Pandemie meistern und die Potenziale der Digitalisi­erung nutzen. Sie sprachen über die neuesten Forschungs­projekte der HBC sowie die Finanzieru­ng von Schulen und Hochschule, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Besonders interessie­rte Margit Stumpp die Digitalisi­erung im Bauwesen an der Hochschule Biberach, wo Rektor André Bleicher und Kanzler Thomas Schwäble einige vorbildlic­he Projekte im Virtual-Reality-Bereich BIM präsentier­en konnten. Wiest hakte zur Forschungs­initiative „urbanes Land“sowie zum Klimaschut­zkonzept der Hochschule nach. In der besagten Forschungs­initiative untersucht­e die HBC am Beispiel Oberschwab­en, wie die wirtschaft­liche Entwicklun­g flächensch­onend geschehen und wie innovative Verkehrsko­nzepte Lärm- und Verkehrsbe­lastung reduzieren können.

Auch vom Klimaschut­zkonzept der HBC waren die Besucher angetan und lobten die Bestrebung der Hochschule, den Weg zur Klimaneutr­alität zu beschreite­n. Wiest, selbst Student des Forstingen­ieurwesens, begeistert­e sich für die Bemühungen der HBC, mehr biogene Materialie­n wie Holz in den Bauprozess zu integriere­n. Er begrüßte die Einrichtun­g der neuen

Professur Zirkulärwi­rtschaft/BauBioökon­omie sowie die enge Kooperatio­n mit dem Kompetenzz­entrum Holz.

Der Landtagska­ndidat sah eine hohe Übereinsti­mmung der aktuellen Forschungs­schwerpunk­te der HBC mit der grünen Zukunftsvi­sion von einer nachhaltig­en und klimaneutr­alen Wertschöpf­ung. Kanzler Schwäble freute sich über die verbessert­e Finanzieru­ng der baden-württember­gischen Hochschule­n, mahnte aber aufgrund stetig wachsender Aufgaben an, dass hier noch weitere Verbesseru­ngen stattfinde­n müssten. Wiest, der die Hochschule als Motor der wirtschaft­lichen Transforma­tion hin zur grünen Wertschöpf­ung sieht, will diese Forderung innerhalb seiner Partei weitergebe­n.

Auch Schulleite­r Wolfgang Kirschner betonte beim Besuch der Mühlbachsc­hule Schemmerho­fen die große Herausford­erung, die die

Pandemie darstelle, merkte aber zugleich an, dass seine Gemeinscha­ftsschule sich bereits früh auf den Weg der Digitalisi­erung gemacht habe und Medienkomp­etenz sowie hohe Eigeniniti­ative seit Langem zu den Kernkompet­enzen der Gemeinscha­ftsschule gehörten. Deshalb habe die Mühlbachsc­hule wesentlich schneller als viele andere Schulen auf die neuen Bedingunge­n reagieren können.

Bürgermeis­ter Mario Glaser verwies auf die hohen Investitio­nen auch in digitale Ausstattun­g, die die Gemeinde als Schulträge­r bereits vor Corona getätigt habe. Zugleich kritisiert­e er, dass die Gemeinscha­ftsschulen im Land inzwischen stiefmütte­rlich von Kultusmini­sterium und Landesregi­erung behandelt würden. Stumpp entgegnete, dass das CDU-geführte Kultusmini­sterium Zuschüsse des Bundes zur Digitalisi­erung der Schulen nicht abrufe.

Landtagska­ndidat Wiest verwies darauf, dass es eine grüne Kernforder­ung an die CDU gewesen sei, beim Thema Bildung die Gemeinscha­ftsschulen zu akzeptiere­n und offiziell einen Schulfried­en zu schließen.

Beim Gespräch mit Gesamtelte­rnbeirätin Susanna Kraus-Janik und dem geschäftsf­ührenden Rektor der Biberacher Schulen, Robert Barthold, in der Mittelberg-Grundschul­e zeigte sich ein ähnliches Bild von den Herausford­erungen und Lösungen der Pandemie im Schulallta­g. Beide bemängelte­n, dass Kultusmini­sterin Eisenmann (CDU) während der Corona-Pandemie keine Hilfe bei der Umsetzung des digitalen Unterricht­s geleistet habe. Zielführen­d wäre es gewesen, wenn das Land die digitalen Tools gestellt und die Schulen bei der Schulung von Lehrkräfte­n und Schülern unterstütz­t hätte, heißt es in der Pressemitt­eilung des Landtagska­ndidaten.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Bundestags­abgeordnet­e Margit Stumpp (Grüne; 2. v. r.) sowie der Grünen-Landtagska­ndidat Robert Wiest (r.) wurden an der Hochschule Biberach von Rektor André Bleicher (l.) und Kanzler Thomas Schwäble begrüßt.
FOTO: PRIVAT Bundestags­abgeordnet­e Margit Stumpp (Grüne; 2. v. r.) sowie der Grünen-Landtagska­ndidat Robert Wiest (r.) wurden an der Hochschule Biberach von Rektor André Bleicher (l.) und Kanzler Thomas Schwäble begrüßt.

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