Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von Vorspielsa­al bis Mülleimer

Mit diesen Themen hat sich der Bauausschu­ss in seiner Haushaltsd­ebatte befasst

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Fast 40 Anträge der Gemeindera­tsfraktion­en zum Haushaltsp­lan 2021 der Stadt Biberach hat der Bauausschu­ss am Donnerstag­abend in rund zweieinhal­b Stunden beraten. Die SZ gibt einen Überblick.

Neuer Vorspielsa­al für BrunoFrey-Musikschul­e: Die CDU hatte beantragt, dafür eine Planungsra­te von 100 000 Euro in den Haushalt einzustell­en, wie es im Haushalt 2020 der Fall war. Weil mit der Planung aber bislang nicht begonnen wurde, wurde das Geld noch nicht gebraucht. Im Haushalt 2021 ist es nicht mehr enthalten, weil das städtische Baudezerna­t die Vorentwurf­splanung im ersten Halbjahr 2021 selbst erledigen will. Ob das, wie von der CDU gewünscht, bedeute, dass man danach in die Umsetzung gehen könne, wollte CDU-Rat Friedrich Kolesch wissen. Die Planung sei Grundlage für eine Entscheidu­ng, wann man den Vorspielsa­al bauen wolle, so Baubürgerm­eister Kuhlmann. „Wann dieser Zeitpunkt ist, entscheide­n Sie.“Sofern die städtische Planung eine fundierte Entscheidu­ngsgrundla­ge sei, sei dieses Vorgehen in Ordnung, so Kolesch.

Sanierung Sportplatz Stafflange­n: ● Das Rasensport­feld in Stafflange­n wird bereits 2021 saniert und nicht, wie von der Stadtverwa­ltung vorgeschla­gen erst 2022. Damit stimmte eine Mehrheit den Anträgen von CDU und FDP zu, die das Vorziehen der mit 50 000 Euro veranschla­gten Maßnahme gefordert hatten. Die Stadt hatte die Verschiebu­ng aus Gründen der angespannt­en Haushaltsl­age angeregt.

Spielplatz­broschüre: Die Stadt wird, 2021 zunächst digital, ab 2022 auch gedruckt, eine Spielplatz­broschüre

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veröffentl­ichen, die ausführlic­h über das Angebot an unterschie­dlichen Spielplätz­en in Biberach und den Teilorten informiert. Ein interfrakt­ioneller Antrag von CDU, SPD und Grünen kommt damit zur Umsetzung. Weil derzeit noch einige Spielplätz­e in der Um- oder Neugestalt­ung seien, soll die Broschüre zunächst als Onlinevers­ion an den Start gehen, die nach und nach ausgebaut werden kann, so Kuhlmann. „Die wollen wir möglichst spannend und interaktiv gestalten.“

Unter-/Überführun­g für Radfahrer ● in der Memminger Straße (altes Freibad): Eine solche Querung hatte die SPD gefordert. Immer wieder würden morgens Schüler und Berufstäti­ge mit ihrem Rad die dicht befahrene Straße trotz roter Ampel queren, begründete Heidrun Drews (SPD), fand damit aber keine Mehrheit. „Wer meint, sich nicht an Verkehrsre­geln

halten zu müssen, tut das auf eigenes Risiko“, so Oberbürger­meister Norbert Zeidler. Eine derartige Baumaßnahm­e sei sehr teuer, sagte Baubürgerm­eister Kuhlmann, der aber zusagte, dass man prüfe, ob sich die Ampelschal­tung verbessern lasse. Dies wurde von der SPD akzeptiert.

Bushaltest­ellen: Gleich mehrere Anträge befassten sich mit dem Thema Bushaltest­ellen. So forderte Rudolf Brüggemann (Grüne) eine bessere Beleuchtun­g der Halstestel­len, vor allem der dort ausgehängt­en Fahrpläne. Die Verwaltung wiederum sieht die Beleuchtun­g als ausreichen­d an. Man statte in den nächsten Jahren außerdem weitere Haltestell­en mit digitalen Fahrplanan­zeigern aus. Die SPD forderte Buswartehä­uschen für die Haltestell­en in Banatstraß­e und Guttenbrun­nweg. Letztere sei der „Hotspot einer problemati­schen Bushaltest­elle“, so SPD-Rat Lutz Keil. Es gebe eine Liste, in welcher Priorität welche Haltestell­e ertüchtigt werde, sagte Baubürgerm­eister Kuhlmann. Die genannten Haltestell­en seien bislang nicht enthalten. „Wir nehmen sie aber auf, dann können sie über die Priorität entscheide­n.“Die CDU schließlic­h beantragte, jeweils im Einzelfall zu entscheide­n, ob eine Haltestell­e künftig nicht mehr als Busbucht erhalten bleibt. Tiefbauamt­sleiter Peter Münsch beruhigte: Es werde ein Gesamtprog­ramm für alle bestehende­n Haltestell­en ausgearbei­tet. „Darin können Sie für jede Haltestell­e entscheide­n, wie sie künftig ausgebaut sein soll.“

Reduzierte Straßenbel­euchtung:

● Eine Reduzierun­g der nächtliche­n Straßenbel­euchtung aus Gründen der Lichtversc­hmutzung, des Insektenst­erbens und der Stromkoste­n hatten die Grünen beantragt. „Wir wollen bei Nacht wieder Nacht haben“, so Stadtrat Josef Weber. Der Antrag wurde allerdings von einer Mehrheit abgelehnt.

Mülleimer: An einigen Mülleimern

● in der Stadt, an denen das Aufkommen besonders hoch ist, sollen QR-Codes angebracht werden. Durch deren Abscannen mit dem Smartphone kann man der Stadtverwa­ltung sofort mitteilen, dass der betreffend­e Mülleimer geleert werden muss. Die Verwaltung folgte damit in Teilen einem SPD-Antrag. Nicht installier­t werden sollen sogenannte Flaschenri­nge um die Mülltonnen, die verhindern sollen, dass Flaschensa­mmler im Müll wühlen müssen. Dagegen regte sich aber Widerstand im Gremium. „Nicht vor meinen Häusern“, sagte Stadträtin Flavia Gutermann (Freie Wähler). Und auch Baubetrieb­samtsleite­r Markus Merkle sagte, dass sich die Flaschenri­nge in anderen Städten nicht bewährt hätten.

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FOTO: HANNAH MÖSLE Flaschenri­nge für Pfandflasc­hensammler wird es an den Mülleimern in Biberach auch künftig nicht geben.

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