Schwäbische Zeitung (Biberach)
Eine Lektion in Sachen Demut
Ein Jahr, das in so vielerlei Hinsicht anders verlaufen ist, als wir es uns im Januar erwartet hatten, geht zu Ende. Es war für uns in unse- rem Land, in unserer Region, in unseren Kommeunen und nicht zuletzt in unserem privaten Umfeld vor allem eines: eine Lektion in Sachen Demut.
Wir, die wir in den vergangenen Jahrzehnten das „Höher, Schneller, Weiter“zum Normalzustand erklärt hatten, mussten lernen, wie zerbrechlich vieles ist, was wir bislang als gegeben erachteten. Ein unsichtbares Virus hat mit einem Schlag alles ins Wanken gebracht.
Trotz allem ging das Leben, zumindest in seinen Grundstrukturen, auch in der Region Biberach weiter. Der Dank gilt allen, die mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben: zuvorderst den Menschen in medizinischen und pflegerischen Berufen, denen, die für Verwaltung
● und Infrastruktur zuständig sind – und ja, auch den politisch Handelnden. Sicher kann man im Rückblick die Richtigkeit und Wirksamkeit mancher Maßnahmen in Frage stellen. Fakt ist aber: Für das, was uns dieses Jahr ereilt hat und uns immer noch in Schach hält, gab es keinen Masterplan.
Biberach und die Region sind bislang ordentlich durch die Krise gekommen. Es gelang trotz Notfallmodus, zahlreiche wichtige Projekte für die Zukunft, unter anderem im Verkehrsbereich, anzuschieben.
Die wirtschaftlichen Folgen des Seuchenjahrs 2020 hingegen sind noch gar nicht abzuschätzen. Wie sieht unsere künftige Lebens- und Arbeitswelt aus? Es deutet sich an, dass nach Corona manches anders sein wird. Einstweilen wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten Biberacher SZ-Teams ein gutes und vor allem gesundes Jahr 2021!