Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neue Geschäftsführer, neuer Name
So geht es beim Kirchberger Metallverarbeiter KMK nach der Übernahme weiter
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KIRCHBERG - Wolfgang Hohnhaus und Wolfgang Paul sind die neuen Geschäftsführer der KMK Metallwerke in Kirchberg. Das Unternehmen, das im Sommer Insolvenz angemeldet hatte, wurde am 1. Dezember von der Hohnhaus & JansenbergerGruppe, einer in München ansässigen Investorengemeinschaft, übernommen. Durch die Übernahme wurde eine drohende Stilllegung der Firma abgewendet. Zudem bleibt dadurch ein großer Teil der zuletzt 160 Arbeitsplätze erhalten.
„135 Mitarbeiter behalten ihren Arbeitsplatz. Auch alle Auszubildenden werden übernommen“, sagt Hohnhaus im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Die 135 Mitarbeiter, die weiter beschäftigt werden, hätten auch schon neue Arbeitsverträge erhalten, sagt Hohnhaus. „Mit den übrigen haben wir bis auf wenige Ausnahmen einvernehmliche Lösungen gefunden.“Mit der Übernahme bekam die Firma auch einen neuen Namen. „Das Unternehmen heißt jetzt KMK Metalltechnik GmbH“, sagt Hohnhaus.
Wolfgang Hohnhaus ist zusammen mit Peter Jansenberger Inhaber der Hohnhaus & JansenbergerGruppe. „Wir kaufen Firmen und machen etwas daraus, bauen sie auf. Das ist unser Geschäftsmodell“, sagt
Hohnhaus. Und er stellt klar: „Wir sind keine Finanzinvestoren und auch kein Konzern. Wir investieren hier unser eigenes Geld.“
Hohnhaus ist nicht nur Geschäftsführer der KMK Metalltechnik, sondern auch Gesellschafter. Wie er berichtet, habe die Hohnhaus & Jansenberger-Gruppe schon mehrere Firmen nach diesem Prinzip gekauft und wieder aufgebaut. „Wir haben Firmen aus schwierigen Situationen übernommen, sie restrukturiert und weitergeführt.“Insgesamt seien bei der Hohnhaus & JansenbergerGruppe etwa 800 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir haben drei Standbeine: Medizintechnik, Gastronomietechnik und Bahnküchen-Technik. Aber die Basis von allem ist Metallverarbeitung“, sagt Hohnhaus. Daher habe sich die Investorengemeinschaft auch für die Übernahme von KMK entschieden.
„Ich kannte KMK schon vorher und ich bin sehr stolz, dass wir das Unternehmen übernommen haben. KMK passt von der Wertschöpfung her sehr gut zu uns.“Weitere Gründe für die Übernahme waren der gute
Ruf des Unternehmens und das Know-How der Mitarbeiter. „KMK ist ein marktführendes Unternehmen im Bereich der Blechverarbeitung mit sehr guten und topp qualifizierten Fachkräften. Vom handwerklichen Können sind sie in Deutschland weit vorne mit dabei“, so Hohnhaus.
Für die Zukunft setzt der neue Geschäftsführer auf eine langfristige Planung. „Es gibt schon Hausaufgaben zu machen. Wir müssen investieren, neue Maschinen und neue Software anschaffen.“Ein Ziel für das kommende Jahr sei es, stabil aus der Kurzarbeit herauszukommen. „Das zu erreichen, halte ich für absolut realistisch. Wir sind finanziell gut gerüstet, die Firma ist schuldenfrei.“Er blickt zuversichtlich in die Zukunft. „Wir gehen davon aus, dass wir KMK wieder auf die Erfolgsspur bringen können.“Diese positive Einschätzung stützt sich auch auf die Rückmeldungen der Kunden. „Wir haben mit den Top 20-Kunden telefoniert. Die Kunden sind uns zugewandt. Und nahezu alle sagen: ,Wir sehen Licht am Ende des Tunnels.’
Die Nachfrage nach Investitionsgütern zieht wieder an.“
Wie Wolfgang Hohnhaus schildert, ist er seit der Übernahme jeden Tag von München nach Kirchberg gefahren. Der zweite Geschäftsführer, Wolfgang Paul, hat einen kürzeren Weg. Denn er wohnt in der Umgebung von Kirchberg und ist auch bei KMK kein Unbekannter. „Ich war 28 Jahre lang bei KMK beschäftigt, früher als Meister, dann im Vertrieb“, berichtet Paul. Vor zehn Jahren habe er das Unternehmen verlassen. Nun kommt er zurück – als Geschäftsführer. „Wolfgang Paul ist ein echter Kenner der Firma. Zudem ist er in der Branche bekannt“, sagt Hohnhaus. Paul bringe eine langjährige Erfahrung als technischer Betriebswirt mit. Wolfgang Paul schildert die Stimmung in der Belegschaft: „Den Mitarbeitern ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Sie sind froh, dass jemand kommt, der das Unternehmen kennt und die Branche.“
Wie Hohnhaus ist auch Paul optimistisch, was das Marktumfeld der Firma betrifft. „Der Markt erholt sich etwas. Wir werden Kunden zurückholen und neue dazugewinnen können“, sagt Paul. Das sieht auch Hohnhaus so: „Solange die Mitarbeiter mitziehen, wird die Firma ein Erfolg.“Aktuell ist die Belegschaft der KMK Metalltechnik in Urlaub. Am 11. Januar startet der Betrieb wieder.