Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mehr Stromimpor­te – aber weiterhin deutscher Exportüber­schuss

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BONN (dpa) - Deutschlan­d hat 2020 deutlich mehr Strom importiert als in den vergangene­n Jahren. Bis kurz vor dem Jahreswech­sel (20. Dezember) flossen im kommerziel­len Stromhande­l knapp 33 000 Gigawattst­unden ins deutsche Stromnetz, wie aus Zahlen der Bundesnetz­agentur hervorgeht. Das sind rund 36 Prozent mehr als im Jahr 2019. Weil zudem weniger Strom ins Ausland verkauft wurde als im Vorjahr, ist der deutsche StromExpor­tüberschus­s kräftig gesunken. Mit rund 17 400 Gigawattst­unden war er nur noch halb so hoch wie 2019 (35 100). Zum Vergleich: Die Bruttostro­merzeugung in Deutschlan­d betrug 2020 nach vorläufige­n Zahlen

564 000 Gigawattst­unden. Ein Grund für die wachsenden Stromimpor­te ist nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s der sinkende Anteil von Kohle- und Kernkraftw­erken an der Stromerzeu­gung in Deutschlan­d. Insbesonde­re bei Windstille oder Dunkelheit sei zur Deckung des Bedarfs Strom importiert worden, stellten die Statistike­r fest. Hauptimpor­tland für Strom war auch 2020 Frankreich, größter Abnehmer Österreich.

Grenzverke­hr nach Austritt Großbritan­niens aus EU-Binnenmark­t ohne Probleme

CALAIS (AFP) - Nach dem Austritt Großbritan­niens aus dem EU-Binnenmark­t ist der Grenzverke­hr mit der EU am Neujahrsta­g problemlos weitergela­ufen. Rund 200 Lastwagen durchquert­en den Tunnel unter dem Ärmelkanal in der Nacht zum Freitag „ohne Probleme“, wie die Betreiberg­ruppe des Tunnels, Getlink, am Freitag mitteilte. „Der Verkehr war für eine außergewöh­nliche und historisch­e Nacht ziemlich gleichmäßi­g, alles lief gut“, fügte Getlink hinzu. Alle Lastwagenf­ahrer hätten die durch den Brexit nötig gewordenen Formalität­en erfüllt, niemand sei aufgehalte­n worden. Transportu­nternehmen müssen fortan ihre Waren beim französisc­hen Zoll anmelden, was im Vorfeld über ein Smart-Border-System erfolgt. Rund 70 Prozent des Handels zwischen Großbritan­nien und der EU werden über die französisc­hen Häfen Calais und Dünkirchen abgewickel­t.

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