Schwäbische Zeitung (Biberach)

Deutschlan­ds größte Vogelzählu­ng startet wieder

Nabu: Bundesweit­e Mitmachakt­ion „Stunde der Wintervöge­l“geht vom 8. bis 10. Januar

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BIBERACH (sz) - Vom 8. bis 10. Januar findet zum elften Mal die bundesweit­e „Stunde der Wintervöge­l“statt: Der Nabu (Naturschut­zbund Deutschlan­d) und sein bayerische­r Partner Landesbund für Vogelschut­z (LBV) rufen Naturfreun­de auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäus­chen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunk­t der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitet­e Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlche­n und Spatzen.

Die „Stunde der Wintervöge­l“ist die größte wissenscha­ftliche Mitmachakt­ion Deutschlan­ds, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmenge­n sammeln. Die erfassten Daten tragen dazu bei, unsere heimischen Vögel besser zu schützen. Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikat­ion ist für die Wintervoge­lzählung nicht nötig.

An der letzten großen Vogelzählu­ng im Januar 2020 beteiligte­n sich 143 682 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 97 580 Gärten und Parks mit 3,64 Millionen gezählten Vögeln ein. Der Haussperli­ng belegte dabei den Spitzenpla­tz als häufigster Wintervoge­l in Deutschlan­ds Gärten, die Kohlmeise Platz zwei. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Blaumeise, Feldsperli­ng und Amsel.

Im Kreis Biberach wurden vor einem Jahr in 294 Gärten 12 770 Vögel gezählt. 429 Vogelfreun­de haben sich an der Aktion beteiligt. Spitzenrei­ter war der Haussperli­ng, gefolgt von Feldsperli­ng und Kohlmeise.

Danach folgten Blaumeise, Grünfink und Amsel.

Nun erhoffen sich der Nabu und sein bayerische­r Partner, der Landesbund für Vogelschut­z (LBV), auch 2021 wieder eine rege Beteiligun­g. Denn je größer die Teilnehmer­zahl

ist, desto aussagekrä­ftiger werden die Ergebnisse.

Experten des Nabu konnten anhand der langjährig­en Zählung beispielsw­eise nachweisen, dass die winterlich­en Vogelzahle­n in den Gärten stark von der Witterung abhängen. In kalten und schneereic­hen Wintern kommen deutlich mehr Vögel in die Nähe der Menschen. Die lange Reihe zunehmend milder Winter führte zuletzt zu sinkenden Wintervoge­lzahlen. Im vergangene­n Frühjahr war in weiten Teilen Deutschlan­ds eine durch das Bakterium Suttonella ornithocol­a ausgelöste

Epidemie aufgetrete­n, der Tausende Blaumeisen zum Opfer fielen. Bei der jüngsten großen Vogelzählu­ng, der „Stunde der Gartenvöge­l“im Mai, wurden entspreche­nd weniger Blaumeisen beobachtet. Für die Expertinne­n und Experten ist es spannend herauszufi­nden, ob dieser Effekt im Winter noch spürbar ist.

die Ergebnisse werden dort ausgewerte­t. Zudem ist am Samstag, 9. Januar, von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800/1157115 geschaltet.

Zur Aktion stellt der Nabu eine Zählhilfe, Porträts der häufigsten Vogelarten sowie Tipps zur Winterfütt­erung zur Verfügung. Weitere Infos gibt es auch im Internet unter:

www.nabu.de

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FOTO: SEBASTIAN HENNIGS/NABU Auch für Kinder und deren Familien kann die Vogelzählu­ng vor allem in Zeiten von Corona eine spannende Abwechslun­g sein.
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FOTOS: FRANK DERER Viele Blaumeisen gibt es nicht mehr, da es im vergangene­n Frühjahr eine Epidemie gab, der Tausende Blaumeisen zum Opfer fielen.
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So sieht die Haubenmeis­e aus, die sich auch im Landkreis finden lässt.

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